30.05.2025 – land und region

Hundekot auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein ernstes Risiko für Tiere, Landwirte und letztlich auch für uns alle als Verbraucherinnen und Verbraucher. Was auf den ersten Blick nach einer kleinen Unachtsamkeit aussieht, kann massive gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Es betrifft nicht nur Kühe, sondern auch Pferde, Schafe, Ziegen und die gesamte Lebensmittelkette.

Warum Hundekot auf Wiesen und Weiden gefährlich ist

Im Hundekot können zahlreiche Krankheitserreger enthalten sein: Parasiten wie Neospora caninum, aber auch Salmonellen, Campylobacter, E. coli oder Wurmeier. Diese Erreger gelangen beim Fressen oder über kontaminiertes Futter direkt in die Tiere.

  • Bei Rindern kann Neospora zu Fruchtbarkeitsstörungen und Fehlgeburten führen – ein dramatischer Eingriff ins Tierwohl und die wirtschaftliche Basis der Milchviehbetriebe.
  • Pferde können durch bestimmte Bakterien und Parasiten Koliken, schwere Magen-Darm-Erkrankungen oder sogar dauerhafte Gesundheitsschäden erleiden.
  • Schafe und Ziegen reagieren sensibel auf bakterielle Belastungen – besonders bei trächtigen Tieren können Infektionen zu Aborten oder lebensschwachen Lämmern führen.
  • Auch junges Geflügel oder Weidetiere mit geschwächtem Immunsystem können durch Erreger aus Hundekot stark gefährdet sein.

Besonders gefährlich wird es, wenn der Hundekot im Gras übersehen und bei der Mahd mitverarbeitet wird, so gelangen Krankheitserreger direkt in die Silage oder ins Heu. Und damit ins Futter. Das ist nicht nur ein Risiko für die Tiergesundheit, sondern kann am Ende auch die Lebensmittelsicherheit gefährden.

Plastik im Futter – das zweite Problem

Hinzu kommt die immer häufiger zu beobachtende Unsitte: Der Kot wird eingesammelt aber samt Plastikbeutel in die Landschaft geworfen. Auch das landet oft im Mähwerk. Und wenn Plastik in der Silage oder im Futtertrog landet, drohen innere Verletzungen, Verdauungsprobleme und im schlimmsten Fall ein qualvoller Tod des Tieres. Zudem bleibt das Plastik im Boden ein langfristiges Umweltproblem.

Das ist kein Freilaufgebiet – das ist Futterfläche

Vielen ist nicht bewusst: Wiesen und Weiden sind kein Park. Sie sind Arbeitsfläche. Sie dienen nicht der Erholung, sondern der Erzeugung von Lebensmitteln. Wer mit dem Hund quer über die Wiese läuft, betritt de facto einen landwirtschaftlichen Produktionsort. Einen, von dem gesunde Milch, Fleisch und Käse kommen sollen. Und das geht nur, wenn die Flächen sauber bleiben.

Was jetzt wichtig ist: Aufklärung und Rücksicht

  • Hundehalter brauchen mehr Wissen: Ein freundlicher Hinweis reicht oft aus – wenn man weiß, warum Hundekot problematisch ist, verhalten sich viele Menschen sofort anders.
  • Respekt vor landwirtschaftlicher Arbeit: Wer den Hund ausführt, sollte wissen, dass er auf einem Betrieb unterwegs ist, nicht auf einer Spielwiese.
  • Kommunen sollten besser kennzeichnen und sensibilisieren: Hinweisschilder, Kampagnen und Hundekotstationen mit Mülleimern helfen.
  • Verantwortung übernehmen – nicht abwälzen: Es braucht keinen Zwang – sondern Einsicht. Denn am Ende geht es um das Wohl der Tiere und die Sicherheit unserer Lebensmittel.

Fazit: Rücksicht ist kein Rückschritt – sie ist die Basis für gutes Miteinander

Landwirtschaft bedeutet Verantwortung für Tiere, für Flächen, für unsere Ernährung. Aber auch alle, die mit Hunden in der Landschaft unterwegs sind, tragen Verantwortung. Für das, was sie hinterlassen und was andere dann ausbaden müssen. Ein Hundehaufen mag klein sein. Die Wirkung kann groß sein. Im schlimmsten Fall tragisch.

Also: Rücksicht macht die Wege breit. Und saubere Wiesen sichern gesunde Tiere und gutes Essen für uns alle.

Grüße gehen raus ins Land und die Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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