28.03.2025 – land und region
Die Kartoffel, ursprünglich aus den Anden Südamerikas, fand erst durch die Hartnäckigkeit von Friedrich dem Großen von Preußen und seinen Kartoffelbefehl ihren festen Platz in Europa.
Obwohl sie bereits im 16. Jahrhundert eingeführt wurde, betrachtete man sie lange mit Skepsis. Friedrich erkannte jedoch ihr enormes Potenzial: Sie war nahrhaft, ertragreich und gedeihte selbst auf schlechten Böden. In einer Zeit von Hungersnöten war die Kartoffel eine Lösung, die den Menschen das Überleben sichern konnte.
Um den Anbau voranzutreiben, erließ Friedrich 1756 den sogenannten Kartoffelbefehl, der die Bauern verpflichtete, Kartoffeln anzubauen. Doch der Widerstand war groß, da die Pflanze als „Arme-Leute-Essen“ galt. Friedrich setzte auf List: Er ließ Felder mit Kartoffeln anlegen und von Soldaten bewachen. Die Bauern, angelockt von der vermeintlichen Kostbarkeit der Knollen, stahlen die Kartoffeln und begannen, sie selbst anzubauen. Dieser Trick führte dazu, dass sich die Kartoffel rasch in Preußen und darüber hinaus verbreitete.
Der Kartoffelbefehl war ein Wendepunkt in der europäischen Landwirtschaft. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde die Kartoffel zum Grundnahrungsmittel in vielen Ländern. Sie sicherte die Ernährung der Bevölkerung, minderte Hungersnöte und trug zur Stabilisierung der Gesellschaft bei. Dank Friedrichs Initiative wurde die Kartoffel nicht nur eine landwirtschaftliche Erfolgsgeschichte, sondern ein Symbol für kluge Politik und Kreativität in Krisenzeiten.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: KI