13.06.2025 – land und region
Im frühen 19. Jahrhundert waren viele Landwirte im amerikanischen Mittleren Westen mit einem Problem konfrontiert: Die dortigen Böden waren schwer, tonhaltig und voller Feuchtigkeit. Herkömmliche Holzpflüge oder Gusseisenpflüge, wie sie aus dem Osten bekannt waren, verstopften ständig. Die Pflugscharen blieben in der lehmigen Erde hängen, mussten häufig gereinigt werden und machten das Pflügen mühsam und ineffizient.
In genau dieser Situation entwickelte der aus Vermont stammende Hufschmied John Deere im Jahr 1837 in Grand Detour, Illinois, eine bahnbrechende Lösung: den ersten selbstreinigenden Stahlpflug. Anstelle von Gusseisen oder Holz verwendete er polierten, gehärteten Stahl – ein Material, das nicht nur stabil, sondern auch glatt genug war, um den schweren Boden abgleiten zu lassen, ohne dass Erde daran haften blieb.
Das Ergebnis war revolutionär: Der Pflug drang mühelos und tief in die Prärieböden ein, die bisher als schwer zu bearbeiten galten. Die Furchen wurden sauber gezogen, die Arbeit konnte deutlich schneller erledigt werden – mit weniger Kraftaufwand für Mensch und Tier. Innerhalb weniger Jahre sprach sich die Wirksamkeit des neuen Pflugs herum, und John Deere begann mit der Serienfertigung.
Was als einzelne Idee in einer ländlichen Schmiede begann, entwickelte sich zu einem Grundstein der Mechanisierung in der Landwirtschaft. Der Stahlpflug veränderte nicht nur die Arbeitsweise der Landwirte, sondern ermöglichte auch die Besiedlung und Bewirtschaftung bislang ungenutzter Landstriche im Westen der USA.
Bis heute gilt der Stahlpflug als Symbol für landwirtschaftlichen Fortschritt. Die Firma John Deere, die aus dieser Erfindung hervorging, zählt noch heute zu den bekanntesten Herstellern von Landtechnik weltweit.
Grüße gehen raus ins Land und die Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: KI, Kluge Kommunikation