30.08.2025 – land und region
Hallo, hallo ihr kleinen und großen Entdecker!
Hallo, hallo, ihr kleinen und großen Entdecker,
ich habe im Urlaub noch etwas ganz Wunderschönes gesehen, eine Streuobstwiese! Vielleicht kennt ihr das ja: Viele große Obstbäume stehen locker und verstreut auf einer grünen Wiese. Genau das bedeutet „Streuobstwiese“, die Bäume sind nicht in Reihen gepflanzt wie in einer Plantage, sondern ganz verstreut, jeder mit viel Platz für seine Baumkrone.
Diese Streuobstwiesen sind echte Schatzkisten der Natur. Sie sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch unglaublich wichtig für die Artenvielfalt und für den Erhalt alter Obstsorten, die sonst vielleicht aussterben würden. Die Wiesen bestehen aus hochgewachsenen Bäumen, offenen Flächen, Hecken und Totholz und genau das schafft unzählige Nischen für Tiere. Hier summt, flattert und raschelt es überall: Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Igel, Vögel und sogar Fledermäuse finden hier ihr Zuhause. Forscher haben gezählt, dass hier tausende verschiedene Tier- und Pflanzenarten leben können. In den Baumkronen zwitschern die Vögel, am Boden summen die Insekten und zwischen den Wurzeln huschen Mäuse umher, fast wie in einem mehrstöckigen Haus voller Leben.
Noch dazu wachsen auf Streuobstwiesen oft alte Obstsorten, die es in den Supermärkten gar nicht mehr gibt. Manche sind besonders widerstandsfähig, andere schmecken ganz anders als das, was wir kennen.
Auch wenn Streuobstwiesen wunderschön sind und eine große Bedeutung für die Artenvielfalt haben, weil dort unzählige Tiere leben können, und sie außerdem alte Obstsorten bewahren, die sonst vielleicht verschwinden würden, können sie uns nicht mit all dem Obst versorgen, das wir essen. Dafür sind sie einfach nicht groß genug und bringen weniger Ertrag als moderne Obstplantagen. Damit wir alle genug Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Kirschen haben, brauchen wir also auch den normalen Obstanbau. Beides gehört zusammen Streuobstwiesen als wertvolles Landschaftselement und Plantagen, damit unser Obstbedarf gedeckt wird.
Also, wenn ihr mal wieder an einer Streuobstwiese vorbeikommt, dann haltet die Augen offen. Vielleicht seht ihr ein seltenes Tier oder findet einen besonders leckeren Apfel. Aber ganz wichtig: Bevor ihr einen Apfel oder eine Birne pflückt, müsst ihr unbedingt vorher fragen. Denn die Wiese und die Bäume gehören immer jemandem, und die Früchte sind nicht einfach zum Mitnehmen da.
Und denkt dran: Obst essen macht schlau und stark – genau wie Fragen stellen und rausgehen sowieso.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation