06.09.2025 – land und region
Neulich bin ich an einem Feld vorbeigelaufen, das war nach der Ernte gar nicht leer, sondern schon wieder grün. Erst dachte ich, da wächst schon die nächste Hauptfrucht wie Weizen oder Raps. Aber der Bauer hat mir erklärt: Das sind Zwischenfrüchte. Sie wachsen zwischen zwei großen Ernten und haben eine ganz wichtige Aufgabe.
Was sind Zwischenfrüchte?
Zwischenfrüchte sind Pflanzen, die Landwirte nach der Ernte einer Hauptfrucht aussäen, also zum Beispiel nach dem Getreide oder dem Raps. Sie bleiben über Herbst und Winter auf dem Feld, manchmal auch nur ein paar Wochen, und bereiten den Boden für die nächste Ernte vor.
Schutz für den Boden
Stellt euch vor, der Acker liegt einfach leer da. Dann könnten Wind und Regen die Erde wegtragen. Zwischenfrüchte sind wie ein schützender Teppich. Mit ihren Wurzeln halten sie die Erde fest und ihre Blätter bedecken den Boden. So bleibt er an Ort und Stelle und wird nicht weggeschwemmt.
Ein Plus für die Bodengesundheit
Wenn die Pflanzen später im Boden verrotten, entsteht Humus. Das ist eine dunkle, krümelige Schicht, die den Boden besonders fruchtbar macht. Humus wirkt wie ein Schwamm: Er speichert Wasser und Nährstoffe und gibt sie an die Pflanzen zurück, wenn sie sie brauchen.
Nährstoffe festhalten
Zwischenfrüchte sind clever, denn sie nehmen Nährstoffe auf, die sonst vom Regen ausgewaschen würden. Stickstoff zum Beispiel binden sie in ihren Wurzeln. Später können die nächsten Pflanzen darauf zurückgreifen. So geht nichts verloren.
Konkurrenz gegen Unkraut
Ein dichtes Feld mit Zwischenfrüchten lässt kaum Platz für Unkraut. So haben Pflanzen, die man nicht auf dem Acker haben möchte, weniger Chancen zu wachsen. Das bedeutet: Weniger Arbeit für den Bauern und mehr Kraft für die Hauptfrucht im nächsten Jahr.
Ein Paradies für Tiere und Insekten
Viele Zwischenfrüchte blühen. Dann summt und brummt es auf den Feldern, denn Bienen, Hummeln und Schmetterlinge finden hier reichlich Nahrung. Auch kleine Wildtiere wie Hasen, Rebhühner oder Insekten finden Schutz. So tragen Zwischenfrüchte zur Artenvielfalt bei.
Verschiedene Nutzungen
Zwischenfrüchte sind richtige Alleskönner. Sie können als Gründüngung dienen, also einfach für den Boden arbeiten. Manche eignen sich auch als Tierfutter, andere sogar für die Energiegewinnung in Biogasanlagen.
Artenvielfalt in der Landwirtschaft
Indem Bauern unterschiedliche Zwischenfrüchte anbauen, lockern sie die Fruchtfolge auf. Das bedeutet, dass auf einem Feld nicht immer nur die gleiche Kultur wächst. Dadurch werden Schädlinge und Krankheiten weniger, und die Landwirtschaft bleibt vielfältiger und gesünder.
Zwischenfrüchte sind also keine Nebensache, sondern echte kleine Helfer. Sie schützen den Boden, machen ihn fruchtbar, bieten Nahrung für Tiere und helfen den Bauern, gute Ernten einzufahren.
Also, wenn ihr das nächste Mal im Herbst ein grünes Feld seht, denkt daran: Das sind keine zufälligen Pflanzen, sondern Zwischenfrüchte, die fleißig am Werk sind.
Und denkt daran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation