06.11.2025 – land und region
Alle zwei Jahre trifft sich die Welt der Landtechnik in Hannover auf der Agritechnica, der international größten Fachmesse für Landwirtschaftsmaschinen, Innovationen und Zukunftskonzepte. Vom 9. bis 15. November 2025 wird sie erneut zum Treffpunkt für Landwirtinnen, Landwirte, Hersteller, Forschende, politische Entscheider und für alle, die wissen wollen, wohin die Reise in der Landwirtschaft geht.
Doch die Agritechnica ist mehr als eine Produktschau. Sie ist ein Blick auf die Gegenwart und in die Zukunft der Welternährung.
Technik allein macht keinen Sinn, sie muss passen
Was auf der Agritechnica ausgestellt wird, wirkt für viele wie eine Welt aus Hightech und Stahl. Doch hinter jeder Maschine steckt ein konkreter Bedarf: mehr Präzision bei der Aussaat, weniger Verluste bei der Ernte, punktgenauer Pflanzenschutz oder intelligente Systeme zur Bodenbearbeitung.
Technik ist in der modernen Landwirtschaft kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für Effizienz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Es geht um Maschinen, die helfen, mit weniger Aufwand mehr Qualität zu erzeugen, Boden zu schützen, Wasser zu sparen und Emissionen zu reduzieren. Wer heute Landtechnik entwickelt, arbeitet am Schnittpunkt von Praxis, Umweltschutz und Versorgungssicherheit.
Die Landwirtschaft vernetzt sich und bleibt auf dem Boden
Die Agritechnica zeigt auch, wie stark sich die Landwirtschaft digitalisiert hat: Satellitendaten, Drohnen, Sensorik, KI-gestützte Auswertung und autonome Fahrzeuge sind längst keine Zukunftsvisionen mehr. Sie helfen Landwirtinnen und Landwirten, schneller, präziser und nachhaltiger zu arbeiten und gleichzeitig wirtschaftlich zu bleiben.
Dabei gilt: Digitalisierung ersetzt nicht das Gespür für Natur, aber sie unterstützt Entscheidungen ob beim Düngen, Bewässern oder Ernten. Die Verbindung von Erfahrung und Technik ist der Schlüssel.
Zwischen Innovation und Bodenhaftung
Auf der Agritechnica wird klar: Die Branche ist vielfältig. Vom Kleinbetrieb bis zum Weltkonzern, vom Start-up bis zum Familienbetrieb alle finden hier Raum für Austausch und neue Ideen. Nicht jeder braucht einen Großtraktor oder einen Ernteroboter, aber jeder profitiert vom Wissenstransfer, den die Messe ermöglicht.
Wichtig ist, dass die Diskussion über Technik nicht losgelöst von der Realität geführt wird. Was für den einen sinnvoll ist, muss zum anderen nicht passen. Deshalb geht es auf der Agritechnica nicht nur um Produkte sondern auch um Beratung, Bildung, politische Rahmenbedingungen und die Zukunft der Ausbildung im Agrarsektor.
Technik allein ernährt nicht die Welt, aber sie hilft dabei
In Zeiten globaler Herausforderungen, vom Klimawandel über Ernährungssicherheit bis zur Flächenkonkurrenz, ist moderne Landtechnik ein Teil der Lösung. Sie ersetzt keine politischen Entscheidungen, keine faire Marktordnung und keine Wertschätzung für bäuerliche Arbeit. Aber sie ermöglicht es, mit weniger Ressourcen mehr Menschen zu ernähren – nachhaltig, effizient und unter immer schwierigeren Bedingungen.
Die Agritechnica zeigt: Landwirtschaft kann innovativ, nachhaltig und technisch anspruchsvoll sein ohne den Bezug zum Boden zu verlieren. Wer über die Zukunft der Landwirtschaft spricht, muss auch über Technik sprechen. Die Agritechnica liefert dafür nicht nur die neuesten Maschinen, sondern vor allem eins: Anregung zum Weiterdenken. Und das braucht es mehr denn je.
Grüße gehen raus ins Land und die Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation