06.03.2025 – land und region
Die Diskussion über Agrarsubventionen ist oft von Vorurteilen und Halbwissen geprägt. Dabei sind diese Gelder ein essenzieller Bestandteil unserer Ernährungssicherheit, sorgen für regionale Lebensmittel und unterstützen eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Flächen. Doch statt sachlicher Debatten gibt es immer wieder polemische Angriffe auf die Landwirtschaft. Wer nicht schlicht und fair darüber diskutieren kann, sollte besser schweigen.
Was steckt hinter den Agrarsubventionen?
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6,9 Milliarden Euro Agrarsubventionen flossen 2023 nach Deutschland. Das klingt nach einer großen Summe – doch mit Blick auf die Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Gesellschaft ist sie vergleichsweise gering.
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310.000 Empfänger, von denen 55.000 keine landwirtschaftlichen Betriebe waren. Damit wird deutlich: Es sind nicht nur Bauern, die von diesen Geldern profitieren. Auch Gemeinden, Naturschutzorganisationen und andere Akteure erhalten Subventionen – was oft vergessen wird.
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Nur 23 Cent pro Kopf und Tag: Das ist der Betrag, den jeder Steuerzahler für Agrarsubventionen aufwendet. Ein minimaler Beitrag für die Sicherheit unserer Lebensmittelversorgung und die Pflege der Kulturlandschaft.
Wofür werden diese Gelder benötigt?
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Für sichere und regionale Lebensmittel: Ohne diese Unterstützung wäre eine nachhaltige Landwirtschaft unter den aktuellen Marktbedingungen kaum mehr möglich.
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Für Umwelt- und Tierschutzauflagen: Die Subventionen sind kein „Geschenk“, sondern an zahlreiche Vorgaben gekoppelt. Landwirte müssen Flächen stilllegen, Maßnahmen für Biodiversität umsetzen, Düngevorgaben einhalten und Dokumentationspflichten erfüllen – und das alles oft ohne wirtschaftlichen Mehrwert.
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Für Ernährungssicherheit: Deutschland hat eine der sichersten und qualitativ hochwertigsten Lebensmittelproduktionen der Welt. Ohne gezielte Unterstützung könnten viele Betriebe nicht überleben, und wir wären noch stärker von Importen abhängig.
Mehr Transparenz für alle – nicht nur für die Landwirtschaft
Während Landwirte ihre Subventionen offenlegen müssen, ist das bei vielen NGOs, Umweltverbänden und politischen Organisationen nicht der Fall. Wer Subventionen kritisiert, sollte sich selbst die Frage stellen: Warum wird nicht offengelegt, welche staatlichen Förderungen und Gelder andere Organisationen erhalten?
Sachlich bleiben oder schweigen
Agrarsubventionen sind Investitionen in unsere Lebensmittelversorgung, unseren ländlichen Raum und unsere Umwelt. Wer sie kritisiert, ohne die Fakten zu kennen, oder sogar behauptet, Landwirte würden sich „durchfüttern“ lassen, zeigt nur Unwissen. Eine ehrliche Debatte braucht Transparenz und Sachlichkeit – keine Polemik.
Wer sichere, regionale Lebensmittel haben möchte, muss auch bereit sein, in die Landwirtschaft zu investieren. Alles andere wäre Heuchelei.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation