27.11.2024 – land und region

So, heute kümmern wir uns um ein Thema, das so überflüssig ist wie ein Zelt aus Klarsichtfolie: den künstlich hochgehaltenen Graben zwischen Bio-Landwirtschaft und der sogenannten konventionellen Landwirtschaft, die ich gerechterweise als klassisch-nachhaltig bezeichnen. Weil, Spoileralarm: Die arbeiten auch nachhaltig, naturnah und produzieren gesunde Lebensmittel. Und trotzdem wird immer wieder versucht, da einen Keil reinzutreiben, als würde das irgendwem nutzen. Überraschung: Tut es nicht. 

In Sonntagsreden wird teilweise von höchster, politischer Stelle erzählt, dass es gar keinen Widerspruch mehr zwischen Bio und klassisch-nachhaltig gibt. „Alle Landwirte sind wichtig“, heißt es immer. Klingt schön, oder? Und kaum ist Montag, kommt irgendeine Anzeigenkampagne oder ein Instagram-Post, in dem suggeriert wird, dass nur Bio nachhaltig, gesund und umweltbewusst ist. Was soll das bitte?

Und dann mal ehrlich: Bio-Kartoffeln aus Nordafrika. Sind die wirklich besser, gesünder und nachhaltiger als die, die vor unserer Haustür wachsen? Sind die gesünder, als die die mit kürzeren Transportwegen, weniger Energieaufwand, der modernsten Technik und den neuesten Standards produziert werden, von Menschen, die Lebensmittel lieben und sich was aus der Umwelt machen. Wenn wir ehrlich sind: Nein.

Und wisst ihr, was bei diesem Graben das Schlimmste ist? Den gibt es zwischen den Landwirten nicht. Die leben und arbeiten in guter Nachbarschaft, kooperieren miteinander, tauschen sich aus und versuchen das Beste aus beiden Produktionsformen umzusetzen. Denn, die Realität ist: Alle Betriebe, egal ob Bio oder klassisch-nachhaltig haben die gleichen Probleme, die kämpfen mit Preisdruck, Zukunftsängsten und einem Bürokratiewahnsinn.

Regionalität ist doch das Zauberwort. Das ist doch kein Hexenwerk. Wenn wir mehr auf regionale Produkte setzen, gewinnen alle – egal ob Bio-Bauer oder klassisch-nachhaltiger Betrieb. Aber nein, stattdessen wird weiter rumgekrittelt, und es gibt Kampagnen, die den Eindruck erwecken, dass nur eine Art der Landwirtschaft die Welt rettet, während die andere sie zerstört. Das ist so unsinnig wie ein Regenschirm aus Löschpapier.

Am Ende des Tages sollen die Entscheider sich mal auf die echten Probleme konzentrieren, statt ideoligische Fronten aufzubauen, die niemanden weiterbringen. Ob im Bund oder Land. Alle Landwirte wollen dasselbe: gesunde Lebensmittel produzieren, die Umwelt schonen und ihre Betriebe am Laufen halten. Fördert doch das Regionale, lasst uns Landwirtschaft gemeinsam weiterentwickeln und hört auf, Gräben aufzureißen, wo wir dringend Brücken brauchen. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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