18.09.2024 – land und region
So, heute reden wir über ein absurdes Phänomen, das irgendwo zwischen schrägem Hobby und krimineller Kleptomanie liegt: den Erntediebstahl. Ja, richtig gehört. Wir reden von Leuten, die sich auf’s Feld schleichen und denken, sie wären die Robin Hoods des Ackerbaus, nur ohne die Sache mit dem „an die Armen geben“.
Fangen wir mit dem Mais an. Das goldene Korn, das so friedlich auf dem Acker steht und sich denkt: „Bald komm ich ins Silo.“ Aber nee, da kommen plötzlich Leute und meinen: „Och, so ein Maiskolben wäre doch nett zur Deko.“ Also pflücken sie fröhlich ein paar Dutzend Kolben ab und denken sich, dass die Natur ja schließlich allen gehört. Klar, weil der Bauer ja auch nur aus Spaß das ganze Jahr den Acker gepflegt hat. Der Mais ist nicht einfach Deko, Freunde! Das ist Viehfutter und Biomasse für die Biogasanlage. Aber das interessiert ja keinen, der da fröhlich durch die Reihen schleicht wie ein schlecht getarnter Ninja im TEMU-Kleid.
Kommen wir zu den Kartoffeln, die sind auch ein beliebtes Opfer. Da gräbt der Dieb die Knollen aus als wäre er bei einer Schatzsuche von Jack Sparrow! Und nein, es gehört nicht euch, sondern dem Landwirt. Aber der Dieb schält wahrscheinlich zuhause seine „geklauten Kartoffeln“ und denkt: „Ach, das schmeckt heute aber besonders gut.“ Ja, natürlich, weil sie mit dem Geschmack von moralischem Versagen gewürzt sind.
Und dann die Kürbisse. Das ist keine Halloween-Deko zum Mitnehmen. Kürbisse stehen auf dem Feld, weil sie irgendwann verkauft oder verarbeitet werden sollen. Der Bauer guckt nicht morgens aus dem Fenster und denkt: „Ach, hoffentlich klaut mir jemand den Hokkaido, der steht da schon so lange rum.“
Aber das Beste ist der Blumendiebstahl. Da gibt es Blühflächen, extra angelegt für Insekten, um was für die Artenvielfalt zu tun, und was passiert? Die Naturfreunde gehen hin und denken sich: „Och, schön Blumen! Die nehme ich doch mal mit nach Hause.“ Da reißt man mal eben eine Handvoll Blumen aus, ohne sich zu fragen, ob die vielleicht auch für irgendwen oder irgendwas anderes da sind. Zum Beispiel für die Insekten. Aber das ganze summende Getier hat ja keinen Instagram-Account, auf dem sie Fotos von sich mit den geklauten Blumen posten können, also sieht man das nicht so eng.
Am Ende des Tages bleibt nur eins zu sagen: Erntediebstahl ist nicht romantisch, nicht abenteuerlich und definitiv nicht in Ordnung. Und Überraschung! Die Felder sind keine Selbstbedienungszone. Es ist Diebstahl. Vielleicht sollten die selbsternannten Feldpiraten darüber mal nachdenken. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation