21.05.2025 – land und region
So heute reden wir über Urlaub. Und zwar nicht über All-inclusive mit Armbändchen und Bespaßungsdomteusen, die morgens Aqua-Zumba brüllen und abends beim Karaoke das Urlaubsfeeling endgültig erdrosseln – sondern über echten Urlaub. Auf dem Land. Mit echten Tieren, Dreck unter den Nägeln und einem Sonnenbrand vom Kartoffelacker.
Denn: Es gibt Dinge im Leben, die muss man erlebt haben und damit meine ich nicht ein Ikeaschrank aufzubauen. Ich meine Kühe, die morgens um sechs glotzen wie du montags vorm ersten Kaffee. Ich meine das Gefühl, wenn ein Kind zum ersten Mal ein Ei aus dem Nest holt und denkt, es hätte gerade den Dinosauriern das Geheimnis des Lebens entrissen.
Urlaub auf dem Bauernhof – Das ist das Gegenteil von Großraumbüro und Kantinencurry. Das ist echtes Leben. Echt laut. Echt früh. Echt dreckig. Und echt gut. Weil du da rauskommst aus deinem Hamsterrad. Und plötzlich stehst du auf ’nem Acker und denkst: „Ach guck, Erde. Die gibt’s wirklich.“
Und wer jetzt denkt: „Ach, da fahr ich mit den Kindern mal hin“ dem sage ich: ja, mach das. Aber bring Wechselklamotten mit und ein gutes Buch. Denn wahrscheinlich wirst du dein Kind nicht häufig sehen und nach zwei Tagen weiß es mehr über Kuhfladen als du über deine Steuererklärung.
Die Höfe sind heute so vielfältig wie die Wunschzettel zu Weihnachten: Da gibt’s Reiterhöfe, Demeterhöfe, Weinbauhöfe, Selbstversorgerhöfe, Tiny-Ferienhaus-Höfe oder ein Herrenhaus an der Ostsee, das so aussieht, als hätte Rosamunde Pilcher das Drehbuch geschrieben.
Und wer denkt, auf dem Land gibt’s nur Stille und Vogelgezwitscher, der war noch nie mit dem Bauer auf dem Traktor unterwegs. Und ja – du darfst mithelfen. Kartoffeln ernten, Kühe füttern, Trecker fahren. Manche nennen das Arbeit, ich nenne das Therapie mit Aussicht. Und günstiger als jedes Achtsamkeitsseminar.
Denn dieser Urlaub kann was: Er macht dich langsamer, ehrlicher, hungriger auf gutes Essen – und vielleicht auch ein bisschen demütiger. Weil du plötzlich siehst, wo’s herkommt. Und wer’s macht.
Urlaub auf dem Bauernhof ist nichts für Leute, die um sechs das Handtuch auf die Liege legen. Es ist was für Leute, die morgens barfuß übers Gras gehen und merken: Es geht auch ohne Tagesplan, wenn der Himmel groß genug ist.
Am Ende des Tages. Pack die Familie, den Hund, die Stiefel, vielleicht sogar dein Pferd – oder einfach nur dich selbst ein – und fahr dahin, wo der Morgen nicht nach Maschinenkaffee riecht, sondern nach frischer Luft und Hoffnung.
Denn: Urlaub auf dem Bauernhof ist wie Butter auf frischem Brot. Einfach. Gut. Und vollkommen unterschätzt. Also fahr los! Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation