08.09.2024 – land und region
So, heute reden wir über den Wolf. Das Raubtier, das früher in Märchen die Großmutter fraß und jetzt wieder in Deutschland ist.
Und während manche sich freuen, als wäre ihr Lieblings-90er-Jahre-Boyband-Mitglied wieder auf Tournee, gibt es auch diejenigen, die das Ganze etwas nüchterner sehen. Warum? Weil der Wolf einfach macht, was Wölfe halt so machen: Er schnappt sich das, was ihm am besten schmeckt.
Und die Weidetierhaltung? Die Idee dahinter ist so simpel wie genial: Man lässt die Kühe, Schafe und Co. friedlich auf der Weide grasen, und die Tiere erledigen gleich zwei Dinge auf einmal. Erstens, sie fressen, produzieren Lebensmittel und haben einen tollen Tag. Zweitens, sie pflegen die Landschaft. Und das Beste daran? Sie helfen sogar, die Deiche zu sichern. Denn diese treuen Vierbeiner stampfen da rauf und runter, machen den Boden schön fest, und wenn dann das nächste Hochwasser kommt, bleibt der Deich stabil und sagt: „Du kommst hier nicht rein!“
Und dann gibt es da die Menschen, die den Wolf ideologisch auf ein Podest heben. Für sie ist der Wolf quasi der Robin Hood des Tierreichs. Da hört man „Der Wolf gehört hierher!“, Ja, klar, erzählen Sie das mal dem Schäfer, dessen Herde morgens aussieht wie eine Folge von „CSI: Weidefläche“. Dass der Wolf aber eben auch ein Raubtier ist, das mal eben ein paar Schafe zerlegt, passt nicht so ganz in die romantische Verklärung.
Und die Politik sagt: „Kein Problem, wir haben das im Griff! Hier, nehmt einen Elektrozaun!“ Ja, genau. Erstens ist eine komplett eingezäunte Landschaft richtig schön anzuschauen, zweitens ist sie bestimmt super für alle anderen Wildtiere, und drittens denkt der Wolf wahrscheinlich in der Nähe eines Elektrozauns: „Ach Mist, das ist jetzt echt fies. Dann gehe ich wieder.“ Richtig ist, der Wolf guckt den Elektrozaun an und springt drüber, als wäre das ein schlecht platzierter Bordstein. Und wenn er dann drüben ist, hat er quasi die Speisekarte vor sich. Da steht: „Schaf à la carte. All you can eat.“
Am Ende des Tages bleibt die Frage: Was passiert mit der Weidetierhaltung? Die Antwort: Sie steht auf der Kippe. Weil niemand Lust hat, seine Tiere als Fast-Food für den Wolf zu züchten. „Der Wolf muss leben!“ Ja, das ist unbestritten. Und die Weidetiere? Tja, die haben halt Pech gehabt, es gibt halt Tiere erster und zweiter Klasse.
Und die Landwirte müssen dabei zusehen und fragen sich, ob sie demnächst noch Weidewirtschaft betreiben. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation