05.03.2025 – land und region

So heute reden wir über die Agrarsubvention. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum, ist doch alles transparent. Aber in diesem Land passiert nichts, wenn das Wort Steuergeld oder Subventionen fällt, ohne das irgendein „Experte“ aus der Hecke springt und mit glänzenden Augen erklärt, dass die Landwirtschaft ja auch mit Milliarden zugeschüttet wird. Aber dazu später mehr.

Fangen wir ganz vorne an: 2023 gab es in Deutschland 6,9 Milliarden Euro Agrarsubventionen, verteilt auf 310.000 Empfänger. Klingt erstmal nach viel, bis man sich fragt: Moment, wir haben doch nur noch 255.000 landwirtschaftliche Betriebe? Wer sind denn die restlichen 55.000? Tja, richtige und wichtige Frage! Die Antwort? Googelt es. Ihr werdet überrascht sein, wer dieses Geld bekommt, aber nie in der Diskussion erwähnt wird.

Wir bleiben jetzt aber bei der Gesamtsumme: 6,9 Milliarden Euro. Wenn ich diese durch 84 Millionen Einwohner und dann durch 365 Tage teile, dann kommt also eine Pro-Kopf-Anteil pro Bürger von 23 Cent heraus. 23 Cent am Tag, die wir für uns alle für sichere, regionale und bezahlbare Lebensmittel einsetzen und in unsere Ernährungssicherheit investieren. Ist das wirklich zu viel?

Damit ihr euch dass besser vorstellen könnt: Wenn ich pro Monat auf den Kauf eines Beutels Teelichter bei einem schwedischen Möbelhaus verzichte, habe ich diese Summe schon fast zusammen.

Und bevor jetzt wieder einer um die Ecke kommt und brüllt: „Ja, aber öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen!“ Dann schaut euch mal an, welche Leistungen Landwirte für das Geld bringen müssen. Flächenstilllegung, Fruchtfolgen, Schutzstreifen, Erosionskontrolle, CO₂-Speicherung, Wasserschutz – wenn alle so viel Gegenleistung für Subventionen bringen müssten, wie die Landwirtschaft, dann… ach lassen wir’s.

Und jetzt kommen wir zum Anfang zurück. Da durften wir in einer Zeitung lesen, dass ein sogenannter Experte die kleinen Anfrage der CDU zu dem Verbleib von Steuergeldern, kritisierte, und im gleichen Satz die Verbindung herstellte:  “Ja aber die Landwirtschaft kriegt ja auch Subventionen“. Das ist einfach nur ehrenlos.

Am Ende des Tages ist einfach der immer wiederkehrende billige Reflex: Wenn es irgendwo brennt, zeigt man auf die Bauern. Nicht, weil es passt, sondern weil es geht. Aber solange nicht alle anderen ihre staatlichen Zuschüsse so transparent aufschlüsseln müssen wie die Landwirtschaft, wäre es vielleicht eine ganz gute Idee, einfach mal die – na ihr wisst schon. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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