08.01.2025 – land und region

So, heute reden wir mal wieder über die Ernährungssicherheit. Ein großes Wort, das so wichtig ist. Es geht dabei um nicht weniger, als  dass wir was zu essen haben. Klingt simpel, ist es aber nicht, denn wir scheinen hier in Europa gerade alles dafür zu tun, dass es in Zukunft nicht mehr so einfach wird.

Die Landwirtschaft warnt ja schon seit Jahren davor, dass das Ganze in Gefahr ist. Aber was wissen die dummen Bauern schon, die jammern ja eh immer.“ Aber jetzt hat kurz vor Weihnachten der CEO von Metro gesagt Zitat: „Wir werden eine Situation erleben hier in Europa, wo wir gucken müssen, dass wir die Versorgungssicherheit gewährleisten.“ Und weiter: „Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln wird langfristig die größere Herausforderung sein als der Preis.“

Ich wiederhole: Das sagt der Typ, der von einem der international führenden Großhandelsunternehmen den Überblick hat und kein dummer Bauer. Und was war die politische Reaktion darauf? Nix. Nada. Niente.

And now Mathematik incoming, um das deutlicher zu machen: Ein Landwirt ernährt heute 147 Menschen. 1970 waren es 27. Was für eine grandiose Leistung. Wenn jedes Jahr rund 3.000 Betriebe dichtmachen – was leider Realität ist – dann sind das gute 440.000 Menschen, die nicht mehr aus Deutschland ernährt werden. Das ist die Bevölkerung von zwei großen Städten. Rostock? Kassel? Mainz? Lübeck? Sucht’s euch zwei aus.

Wir leben heute doch schon ab Mitte Oktober nur noch von Importen. Und jetzt stellt euch mal vor, da läuft irgendwas schief und plötzlich sind Supermarktregale leer. Bei Corona waren wir schon wegen Klopapier und Hefe bereit zum Faustkampf. Was machen wir, wenn’s um Brot, Milch oder Kartoffeln geht?

Was ich sagen will: Ernährungssicherheit ist keine Spielwiese für Ideologie oder den Lila-Launebären. No front gegen den Launebär. Nein, das Thema ist ernst. Und Ernährungssicherheit funktioniert nur, wenn wir die Landwirtschaft als das behandeln, was sie ist: Systemrelevant.

Die Lösung liegt quasi bei uns auf dem Tisch. Wir sind eine Gunstregion! Wir haben beste Böden, innovative Technik, Wasser, Sonne und – aufgepasst – die bestausgebildeten Landwirte der Welt. Und wir haben junge Leute, die richtig Bock auf den Scheiß haben. Es fehlt nur eines: Eine Politik, die das Problem ernst nimmt und auch so handelt.

Am Ende des Tages ist Ernährungssicherheit ein Thema, dass alle, ja alle betrifft. Nicht nur die paar Bauern. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist das Ergebnis von harter Arbeit, klugen Köpfen und viel Schweiß – nicht von Ideologie. Denkt mal drüber nach, wenn ihr euren Teller heute füllt. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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