16.03.2025 – land und region
So heute reden wir über die Koalitionsgespräche. CDU, CSU und SPD haben sich also zusammengerauft, um das Land zu regieren. Marschrichtung Ostern 2025. Sportlich! Und irgendwie sitzen die Grünen auch mit am Tisch. Man könnte meinen, dass Sondierungs- und Koalitionsgespräche so eine Tombola sind, bei der am Ende alle was in die Hand gedrückt kriegen. Aber was weiß ich schon
Was heißt das jetzt für die Landwirtschaft? Viel. Sehr viel. Vielleicht sogar zuviel. Denn es kann nicht mehr darum gehen, mit einer Rolle Pflaster die klaffenden Wunden zu zukleben, sowie die letzten, ich sag mal, Jahrzehnte.Hat nicht funktionieren.
Jetzt ist der Moment, die großen zukunftsweisenden Fragen zu beantworten und zwar so, dass nicht nur ein Teil der deutschen Landwirtschaft irgendwie überlebt sondern die gesamte Branche eine echte Perspektive hat. Nicht als Versuchslabor für ideologische Tagträumerei, sondern als das was sie ist, ein systemrelevanter Wirtschaftszweig der Menschen ernährt .Und zwar hier. In Deutschland. In Europa.
Apropos systemrelevant: Hatte man im Wahlkampf nicht irgendwo groß angekündigt, dass Ernährungssicherheit als Staatsziel ins Grundgesetz kommt sollte, damit endlich mal klar gemacht wird, wie wichtig Land- und Forstwirtschaft wirklich sind? Komischerweise wird ja gerade alles mögliche ins Grundgesetz geschrieben, teils mit Lichtgeschwindigkeit, und ausgerechnet das hier hat man jetzt vergessen? Hoppla, ist bestimmt nur ein Versehen.
Ich kann hier gar nicht alles aufzählen, warum hier dringend entschieden werden müßte. Nehmen wir mal nur einen Punkt raus: Moorwiedervernässung. Wenn jetzt Klimaneutralität ins Grundgesetz soll, wird dann morgen Moor muss nass“ automatisch zur Staatsdoktrin? Kann man machen, aber was ist mit den Menschen die da leben und arbeiten oder erklären wir einfach mal eben den halben Norden Deutschlands zu einer Erlebnislandschaft:“Moor-Dorado – wo einst Kühe grasten, paddeln sie jetzt durch versunkende Existenzen.
Am Ende des Tages braucht es jetzt im Koalitionsvertrag ein unmissverständliches Bekenntnis zu unseren Landwirten. Die sind nämlich längst nicht mehr nur Lebensmittel-Produzenten, nein sie sind gleichzeitig Energiewirte, Umweltschützer und ihre Höfe mittlerweile halbe Bildungseinrichtungen.
Agrarpolitik kann nicht heißen mal wieder ein Pflaster drauf und hoffen, dass es hält. Wir brauchen eine klare Haltung und vor allem eine Politik die versteht, dass ohne Bauern erst das Land und dann die Stadt stirb. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation