15.01.2025 – land und region

So, heute gibt es den Teil zwei der Mission: Pflanzenbasierte Ernährung. Wir müssen nochmal drüber reden, es gibt noch mehr Aspekte, die niemand hören will, die aber wichtig sind.

Fangen wir kurz mit den Hühnern, Schafen und Schweinen an, die gehören natürlich auch zu den Avengers. Die haben nämlich auch Superkräfte. Genau wie die Rinder. Magisch, oder?

Fangen wir vorne an: Ein Kilo pflanzlicher Nahrung hinterlässt vier Kilo nicht essbare Biomasse. Wenn wir die nicht mehr an Nutztiere verfüttern, verrottet das Zeug. Das setzt dann Emissionen frei, die genauso fürs Klima kacke sind, wie wenn wir’s verfüttern. Mit dem Unterschied, dass wir ohne Tiere auch noch auf Nahrung verzichten. Klasse Deal.

In Deutschland sind rund 30 Prozent der Flächen absolutes Grasland, also kurz: Kein Ackerland. Ihr könnt da keine Eiweißpflanzen für den Menschen anbauen, außer ihr habt einen Zauberstab. Ohne Tiere verzichten wir hier also komplett auf eine natürliche Proteinquelle. Und ihr beendet die  Kreislaufwirtschaft Tiere produzieren nämlich nicht nur Protein, sondern auch Dünger. Wenn ihr die Tiere also abschafft, kauft ihr Kunstdünger aus dem Ausland? Für diese innovative Idee spende ich doch mal einen Zwischenapplaus.

Und was ist mit den Flächen, die heute Futterpflanzen für Nutztiere produzieren? Wir gehen jetzt mal davon aus, dass das überall geht, was es nicht tut, aber die Landwirte haben ja sowieso keine Ahnung von ihren Böden haben. Die ackern ja seit Jahrhundert nur darauf.  Wenn wir da Eiweißpflanzen für Menschen anbauen, brauchen wir auch Ressourcen. Ackerland, Wasser, Treibstoff, Dünger, pflanzenschutz – das volle Programm. Und Überraschung: Eiweißpflanzen für Menschen wachsen nicht mit Luft und Liebe.

Noch ein Beispiel gefällig? Haferdrink. Bei der Produktion von einem Liter Haferdrink sind nur 40 Prozent des Hafers für den Menschen verwertbar. 60 Prozent bleiben Biomasse, die entweder weggeschmissen oder verfüttert werden muss. Das heißt, ein Liter Haferdrink hat 1,5 liter Liter Kuhmilch im Gepäck. Die Kuh frisst nämlich die Biomasse. Und Fun Fact: Kuhmilch hat das Vierfache an Fett, das Sechsfache an Eiweiß und nur die Hälfte der Kohlenhydrate zu dem Haferdrink. Finde den Fehler.

Am Ende des Tages bleibt die Botschaft klar: Wir müssen unseren Fleischkonsum überdenken, weniger, aber regional und hochwertig essen und unsere Tierhaltung weiterentwickeln. Aber ohne Nutztiere sichern wir nicht die Ernährung, und dem Umwelt- oder Klimaschutz bringt das auch null Komma null.

Wer also als Politiker glaubt, mit ideologischen Schlagwörtern und unterkomplexen Thesen die Diskussion über Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Klimaschutz weiterzubringen, der glaubt auch, dass Scharfschützen Schafe schützen. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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