07.05.2025 – land und region

So, heute reden wir mal über Reitwege. Nicht über Reiterhöfe oder ob Pferde besser riechen als Einhörner – das klären wir ein andermal. Nein, heute geht’s um die knallharte Realität im Naherholungsgebiet: Reitwege. Also diese speziell ausgeschilderten Pfade, auf denen laut Schild VZ 238, also weißes Pferdemädchen auf blauem Hintergrund, eben geritten wird – und nicht gerast, gerollert, gejoggt oder mit dem Chihuahua im Bauchtuch meditiert.

Reitwege sind – jetzt kommt der überraschende Teil – für Pferde. Und ihre Reiter. Nicht für Nordic Walker oder E-Bike-Piloten. Und auch nicht für Hundehalter, die der Meinung sind, ihre Dogge sei ja „ganz lieb“, obwohl sie aussieht wie ein missmutiger Braunbär mit Fitnessstudio-Abo. Nein. Pferde haben auf diesen Wegen Vorfahrt. Das ist kein Wunschkonzert, sondern Verkehrsrecht. Muss man nicht mögen – ist aber so.

Denn, kleiner Reminder für alle, die denken, Pferde seien Disney-Figuren auf vier Beinen, die bei Sonnenschein Glitzer pupsen: Pferde sind Fluchttiere. Wenn da also jemand aus dem Gebüsch hüpft, mit dem Rad angeknattert kommt oder der Hund plötzlich losbellt wie ein Staubsauger mit Tourette, dann ist das für so ein Pferd ungefähr so beruhigend wie ein Böller als Tischfeuerwerk. Und wenn das Pferd dann denkt: „Ich bin raus hier“, dann kann’s sehr schnell sehr gefährlich werden – für Reiter, Pferd, Hund und alle anderen.

Natürlich gibt’s auch Reitwege mit Zusatzschild – da dürfen dann auch Fußgänger mit, aber: Dann gilt Rücksicht. Und zwar echte. Also Anhalten. Zur Seite gehen. Den Hund anleinen. Nicht pfeifen, klatschen oder schreien, während das Pferd mit nervösen Ohren versucht, zwischen Flucht und Friedhof zu wählen.

Und bitte, für alle, die sich jetzt denken: „Ja, aber mein Hund ist da total entspannt“ – das ist schön. Aber das Pferd kennt deinen Hund nicht. Aus Pferdesicht ist dein Wuffi kein Spielgefährte, sondern eher der pelzige Vorbote der Apokalypse. Und wenn dann das Pferd samt Reiter im Zeitraffer Richtung Horizont abhebt, weil jemand meinte, Rücksicht sei optional, dann hilft auch kein „War doch nicht böse gemeint“.

Am Ende des Tages: Wenn da ein Reitweg ist – haltet euch dran. Wenn ihr auf so einem unterwegs seid, benehmt euch, höflich, leise, respektvoll. Denn Rücksicht ist keine Frage von Verkehrsrecht, sondern von Anstand.

Und wenn das jetzt jemand immer noch nicht versteht, dann sag ich mal so: Vielleicht einfach mal überlegen, ob man sich beim Proktologen auch ohne Termin auszieht, nur weil der Behandlungsstuhl frei ist. Wenn nicht – dann habt ihr’s vielleicht verstanden. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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