24.11.2024 – land und region
So, heute widmen wir uns einem Thema, das regelmäßig für hitzige Diskussionen sorgt, als ginge es um den letzten Parkplatz vorm Supermarkt: Tiertransporte. Diese großen LKW, die durchs Land fahren und von vielen Menschen angeschaut werden, als hätten sie gerade den schlimmsten Bösewicht aus einem Marvel-Film gesehen und als wären die Tieren dort aufeinander gestapelt wie in einem schlechten Jenga-Spiel.
Moderne Tiertransporte sind keine rollenden Höllenkammern, wie sie oft dargestellt werden. Diese Dinger sind ausgestattet mit rutschfesten Böden, die sicherer sind als so mancher Gehweg im Winter, mit Belüftungssystemen, die für ein angenehme Brise sorgen und ausreichend Platz, damit keiner sich stapeln muss, wie wir es aus dem ICE gewohnt sind.
Aber Warum gibt’s überhaupt Tiertransporte? Früher gab’s in jedem Dorf, in jedem Ortsteil einen Schlachter oder Metzger und da wurden die Tiere direkt von den Höfen oder über regionale Vermarktungsgenossenschaften angeliefert. Kurze Wege, bekannte Gesichter, alles gut. Und was ist passiert? Sie sind verschwunden, weil wieder einmal die kleinen und mittelständische Betriebe mit den gesetzlichen und bürokratischen Anforderungen nicht mithalten konnten. Da wird nämlich jeder Schlachtbetrieb behandelt, als müsste er im Notfall auch noch eine Gehirn-OP durchführen können. Und das kann kein kleiner leisten.
Und was passiert, wenn die kleinen Betriebe dichtmachen? Richtig, die Tiere müssen weiter fahren. Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wann haben sie das letzte Mal bewusst regionales Fleisch eingekauft? Wann haben Sie dem Metzger um die Ecke gesagt: „Danke für die Qualität, hier ist ein fairer Preis“? Oder landen die Steaks immer nur im Einkaufswagen, wenn sie irgendwo im Discounter für ’nen Preis angeboten werden, bei dem selbst das Verpackungsmaterial teurer ist als der Inhalt? Wenn wir nicht bereit sind, mehr zu bezahlen, dann brauchen wir uns über längere Tiertransporte auch nicht zu wundern.
Und jetzt noch ein Wort zu den Fahrern. Diese Menschen sind nicht die apokalyptischen Reiter und keine Tierquäler. Die sind geschult. Die wissen, wie man mit Tieren umgeht. Und ganz ehrlich, sie haben ein Eigeninteresse daran, dass die Tiere sicher ankommen. Niemand von denen fährt los und denkt: „Heute mal eine Runde Tierquälerei zum Feierabend.“ Nein, die wollen einfach ihren Job machen, der schon stressig genug ist.
Tiertransporte sind ein notwendiger Bestandteil. Sie werden stetig verbessert, um den Tieren das bestmögliche Wohl zu bieten. Aber ohne sie geht’s nicht. Deshalb macht es keinen Sinn, Landwirte, Transportunternehmen und die Fahrer ständig an den Pranger zu stellen. Man kann nämlich nicht immer den Sack meinen und den Esel schlagen. Denkt doch mal darüber nach. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation