26.03.2025 – land und region

So, heute reden wir über Gewalt gegen Bauernfamilien. Aus aktuellem Anlass. Und heute reden wir mal wieder Tacheles. Diesmal hat’s Günther Felßner erwischt, Landesbauernpräsident in Bayern und Kandidat für das Amt des Agrarministers im Bund.

Da sind also Aktivisten – also moralisch selbstgeadelte Dachturner, die glauben, politisches Engagement beginnt bei der Dachrinne – einfach mal so auf seinen Hof marschiert. Mit allem, was dazugehört: Transparent, Sturmhaube, Gebrüll, Drohkulisse. Weil er Agrarminister werden sollte.

Und bevor wieder einer kommt mit „Das ist ziviler Ungehorsam“ – Nein. Das ist kein ziviler Ungehorsam. Das ist keine Demo. Das ist kein Happening mit Tofu-Würstchen und fair gehandeltem Dinkelbier. Das ist Gewalt. Punkt. Wer das nicht erkennt, sollte mal seine moralische Festplatte neu formatieren.

Da springen also Leute auf dem Dach rum, während unten die Familie mit Kind und Kegel sitzt und völlig verängstigt ist. Das ist kein Protest mehr. Und es zeigt: Wir haben den Punkt überschritten, an dem es noch um Diskurs geht. Hier geht’s nur noch um Einschüchterung, Macht und Aufmerksamkeit.

Und während das passiert, sitzen andere mit ihrem Chailatte und MacBook in ihrem politisch korrekten Café und posten in die Kommentarspalten irgendwas von Heldentum. Heldentum? Weil man einer Familie Angst macht? Weil man sich in die Privatsphäre ballert wie ein Presslufthammer auf Valium? Nee. Das ist kein Heldentum. Das ist erbärmlich.

Ziviler Ungehorsam? Ja, gerne. Aber dann bitte auf der Straße, mit Plakat, Lautsprecher und Argument. Nicht mit Rucksack auf dem Scheunendach und der Hoffnung auf den nächsten viralen Post. Das hier war kein Protest, das war ein Einschüchterungsversuch.

Welche fachliche Qualifikation braucht man eigentlich heute, um die fachliche Expertise eines Menschen beurteilen zu können, ohne mit ihm zu sprechen und um ihn dann politisch zu diskreditieren? Reicht da ein Online-Kurs in Klimapsychologie auf Bora Bora? No hate gegen Bora Bora.

Und dann waren im Vorfeld der Aktion natürlich die üblichen Social-Media-Krieger unterwegs, und natürlich nur mit einem Avatar als Profilbild. Erst unterschreiben sie Petitionen, teilen mit der Empörung eines Chihuahuas auf Koks jede Aktion, und wenn’s dann aus dem Ruder läuft, heißt es: „Also wir distanzieren uns davon.“ Aha. Rückgrat aus Kinderknete und moralische Konsistenz wie ein Pfannkuchen in der Mikrowelle. Danke auch.

Und was mich besonders wundert: Wo sind eigentlich die politischen Lautsprecher der Empörung, die bei den Bauerndemos in 2024 noch reflexartig die Demokratie in Gefahr sahen, nur weil ein Trecker friedlich und rechtskonform vor dem Landtag stand? Damals hat man ganze Sondersitzungen des Landtages einberufen, weil jemand den Parkplatz blockiert hat. Und jetzt? Jetzt ist’s plötzlich ganz still. Habt ihr euer Instagram-Kennwort vergessen? Oder war der Hashtag zu kompliziert?

Am Ende des Tages bleibt nur zu sagen: Wer so mit Menschen umgeht, hat keine Argumente, sondern nur Ambitionen auf Krawall. Und wer da schweigt, macht sich nicht neutral – sondern bequem. Vielleicht überlegen wir uns das alle nochmal, ob wir solche Eskalationsstufen wollen. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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