09.03.2025 – land und region
So, heute reden wir über die Frauen in der Landwirtschaft. Gestern war Weltfrauentag. Und da ist es das mindeste, dass so ein alter Bulle wie ich das zum Anlass nimmt, um über die wahren Heldinnen der Landwirtschaft zu reden. Frauen. Ohne sie geht’s auf dem Hof so schnell vorwärts wie mit einer Schubkarre mit eckigen Rädern – nämlich gar nicht. Frauen in der Landwirtschaft sind nämlich alles – außer ersetzbar.
Sie sind die Herzschrittmacher des Betriebes. Ohne sie geht weder organisatorisch noch menschlich irgendwas. Während Mann noch überlegt, hat sie längst den Hofladen organisiert, die Bürokratie jongliert und dem Amt schon dreimal erklärt, warum eine Wiese nach Regen keine befestigte Fläche ist und das alles, während sie im Vorbeigehen einem Kalb das Fläschchen gibt.
Frauen auf dem Hof sind Managerinnen ohne Schreibtisch, Problemlöserinnen mit Bodenhaftung und Krisenmanagerinnen mit Stahlbetonnerven. Sie sind es, die immer noch einen Plan B, C und notfalls auch Z aus dem Ärmel zaubern, wenn mal wieder irgendwas auf dem Hof in Flammen steht – also bildlich gesprochen.
Und Frauen in der Landwirtschaft sind die besseren Influencerinnen – und das, ohne sich mit Selfie-Ringlicht in eine fancy Hotelbar zu setzen. Sie machen auf Social Media Landwirtschaft sichtbar. Und ja, ganz nebenbei sind sie auch die Tierflüsterinnen des Betriebs, die Krankheiten oft erkennen, bevor das Tier selbst weiß, dass es sich krank fühlt.
Frauen in der Landwirtschaft sind Multitasking-Genies – Zwischen Stall, Feld, Hofladen und Familie meistern sie den Spagat wie keine andere. Sie stehen ihren Mann in allen Bereichen: auf dem Trecker, dem Hof oder dem Feld.
Ohne Frauen wäre die Landwirtschaft nur halb so erfolgreich, menschlich und innovativ. Und wir brauchen sie noch viel mehr als die Stimme der Landwirtschaft in Verbänden und politischen Gremien.
Und bitte denkt immer die Omas! Ohne Omas gäbe es keine funktionierende Häckselkette. Punkt. Wenn irgendwo eine Maschine läuft, ist garantiert eine Oma in der Nähe, die mit dampfenden Kaffeekannen und Blechkuchen das Überleben sichert. Denn, Hand aufs Herz: Kein Mann überlebt einen Erntetag ohne ein anständig geschmiertes Wurstbrot.
So, das war es zum Weltfrauentag. Wobei, noch nicht ganz. Da haben sich gestern wieder alle Politiker über die „unverzichtbare Rolle der Frauen“ geäußert. Wie schön und richtig. Am Ende des Tages wäre es nur noch schöner gewesen, wenn die Frauen in der Landwirtschaft mal explizit erwähnt worden wären und ihnen eine zukunftssichere Landwirtschaft zugesagt worden wäre. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation