16.02.2025 – land und region
So, heute reden wir wieder über die Bundestagswahl. Ja, ich weiß, viele sagen jetzt: „Och nee, Bruno, nicht schon wieder.“ Doch. Schon wieder. Denn wenn wir nicht drüber reden, tun’s die anderen – und dann wird’s meistens nicht besser, denn es geht darum, was für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum tatsächlich notwendig ist.
Fangen wir ganz vorne an: Es gibt keine Traktoren, die mit Strom fahren. Keine. Null. Nada. Und nein, ein Lastenrad ist kein gleichwertiger Ersatz. Trotzdem wurde die Agrardieselrückvergütung gestrichen. Jetzt steht die Branche da mit steigenden Dieselpreisen und den CO₂-Preiserhöhungen, die über 2027 hinaus schon feststehen. Das kannst du dir nicht ausdenken. Erkenntnis des Tages: Traktoren fahren nicht mit Einhornpups.
Wir haben mittlerweile ein System geschaffen, in dem die Lebensmittelproduktion ins Ausland abwandert, weil wir hier so viele Auflagen haben, dass selbst der geduldigste Bürokrat irgendwann sagt: „Ach komm, dann lassen wir’s einfach.“
Wie wäre es mal mit fairen Wettbewerbsbedingungen für die heimischen Betriebe?
Und manche tun ja so, als sei die Landwirtschaft ein nettes Hobby. Eine Art gehobenes Gartenprojekt für Leute mit zu viel Land. Spoileralarm: Ist es nicht. Wir brauchen eine Regierung, die endlich kapiert, dass die Lebensmittelproduktion systemrelevant ist. Denn in einer Welt, in der globale Lieferketten regelmäßig ins Straucheln kommen, ist es einfach keine schlaue Idee, sich noch weiter von Importen abhängig zu machen.
Und beim Bürokratieabbau, Da wurde ja viel versprochen. Und was ist passiert? Genau. Nix. Stattdessen gibt’s für jede neue Regel noch ein Extraformular. Was dabei rauskommt, ist dann oft genauso hilfreich wie eine Heizung im Kühlschrank.
Besonders absurd wird’s bei der Frage, wie junge Landwirtinnen und Landwirte eine Zukunft haben sollen. Moorwiedervernässung, zum Beispiel – klingt erstmal total ökologisch, aber was bedeutet das? Banken vergeben keine Kredite mehr, weil nicht klar ist, ob das Land in Zukunft noch bewirtschaftet werden darf oder zum Sumpfgebiet wird. Wie sollen da notwendige Investitionen in die Betriebszukunft geleistet werden? Die junge Generation steht in den Startlöchern, aber auf nassem Boden.
Am Ende des Tages gilt: Eine neue Regierung kann nur liefern, wenn wir wählen gehen. Also ran an die Urne, Kreuz setzen und abfahrt. Und dann bleibt zu hoffen, dass die neue Regierung endlich mal pragmatisch handelt – mit klarem Fokus auf die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und eine sinnvolle Politik ohne ideologische Luftschlösser. Aber wahrscheinlich nicht.
Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation