11.10.2025 – land und region

Neulich im Garten habe ich einen kleinen stacheligen Freund getroffen: einen Igel. Er tapste flink durchs Gras, schnupperte hier, schnupperte da, und schon war er wieder verschwunden. Igel gehören zu den Tieren, die man in unseren Gärten und Parks entdecken kann vor allem im Herbst, wenn sie sich auf den Winter vorbereiten.

Ein kleiner Körper mit tausenden Stacheln

Igel sind Säugetiere und werden etwa 25 bis 30 Zentimeter groß, also ungefähr so lang wie ein Lineal in eurer Schultasche. Sie wiegen im Sommer meist zwischen 800 Gramm und einem Kilo. Das Auffälligste an ihnen sind natürlich die Stacheln: Ein erwachsener Igel trägt rund 7.000 bis 8.000 Stück auf dem Rücken. Diese Stacheln sind eigentlich umgewandelte Haare, die hart und spitz geworden sind. Wenn sich der Igel bedroht fühlt, rollt er sich zu einer stacheligen Kugel zusammen, ein genialer Trick gegen viele Feinde.

Nahrungssuche  – ein Insektenfresser mit feiner Nase

Igel sind keine Pflanzenfresser, sondern Insektenfresser. Am liebsten fressen sie Käfer, Regenwürmer, Raupen, Schnecken und andere kleine Krabbeltiere. Dabei sind sie echte Nachtschwärmer. Mit ihrer spitzen Schnauze und einem hervorragenden Geruchssinn schnuppern sie im Dunkeln nach Nahrung. Im Herbst haben sie besonders viel zu tun, denn sie müssen sich eine dicke Fettschicht anfressen. Diese Schicht ist ihre „Winterjacke“ und gleichzeitig ihr Vorratsspeicher für den langen Winterschlaf.

Der Winterschlaf – Überleben in der Kälte

Wenn es draußen richtig kalt wird, ziehen sich Igel zurück. Sie bauen sich Nester aus Blättern, Moos und Zweigen, oft in Laubhaufen oder unter Büschen. Dort rollen sie sich eng zusammen und schlafen monatelang manchmal von November bis März. Während dieser Zeit schlägt ihr Herz viel langsamer, und auch die Körpertemperatur sinkt stark ab. Nur so reicht die Energie aus der Fettschicht für den ganzen Winter. Junge Igel brauchen dafür ein Mindestgewicht von 500 bis 600 Gramm sonst wird es gefährlich für sie.

Der Garten als Zuhause

Viele Igel leben ganz nah bei uns Menschen. Gärten mit Hecken, Sträuchern und Laubhaufen sind für sie wichtige Lebensräume. Wenn ihr helfen wollt, könnt ihr im Zaun kleine Durchgänge lassen, denn Igel wandern in einer Nacht oft mehrere Kilometer weit. Bitte achtet auch darauf, Laubhaufen im Herbst nicht wegzuräumen oder gar anzuzünden – für Igel sind sie sichere Winterwohnungen.

Futterhilfe für Igel

Wenn ihr Igel im Herbst unterstützen möchtet, könnt ihr Futter anbieten. Geeignet sind Katzenfutter ohne Soße, Rührei oder ungewürztes Hackfleisch. Wichtig ist auch immer eine Schale mit frischem Wasser. Milch oder Brot sind tabu, sie machen Igel krank.

Gefahren für Igel

Leider sind Igel in unserer Landschaft oft in Gefahr. Straßen sind ein großes Problem, denn Igel laufen nicht weg, wenn sie sich bedroht fühlen, sondern rollen sich zusammen. Auch Mähroboter oder offene Kellerschächte können für sie gefährlich werden. Deshalb gilt: Augen auf, wenn ihr im Garten oder unterwegs seid.

Der Igel ist ein kleiner Stachelritter, der seit Tausenden Jahren in Europa lebt und direkt vor unserer Haustür spannende Geschichten erzählt. Mit ein wenig Rücksicht können wir ihm helfen, gut durch den Winter zu kommen.

Und denkt daran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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