01.11.2025 – land und region
Ich war neulich im Wald unterwegs, als es überall leise knackte und raschelte. Zwischen den bunten Blättern sah ich überall Spuren von Wildtieren. Was sie suchten? Eicheln und Kastanien! Da wusste ich sofort: Der Herbst ist da und die Tiere bereiten sich auf den Winter vor.
Warum Eicheln und Kastanien so wichtig sind
Im Herbst gibt es in unseren Wäldern ein richtiges Festmahl. Eicheln, Bucheckern und Kastanien liegen überall auf dem Boden. Für viele Tiere sind sie jetzt die wichtigste Nahrungsquelle. Sie enthalten jede Menge Energie, Fett, Eiweiß und Stärke alles, was Wildtiere brauchen, um sich eine schützende Fettschicht für den Winter anzufressen.
Wildschweine lieben vor allem Eicheln, Rehe und Hirsche knabbern gern an Kastanien, und auch kleinere Tiere wie Eichhörnchen, Mäuse oder Vögel profitieren von den Früchten. Manche legen sich sogar Vorräte an, damit sie im Winter genug zu fressen haben.
Die Eichel – kleine Frucht mit großer Wirkung
Eicheln wachsen an Eichenbäumen und sind wahre Energiebomben. Sie enthalten viele Nährstoffe und eine natürliche Substanz, die Gerbsäure heißt. Die schützt die Schleimhäute der Tiere und hilft ihnen, das Futter besser zu verdauen. Für Wildschweine sind Eicheln ein echter Lieblingssnack, sie wühlen ganze Waldböden um, um sie zu finden. Und wisst ihr, was das Tolle daran ist? Beim Wühlen lockern sie den Boden auf und helfen so auch dem Wald.
Die Kastanie – Energie zum Knabbern
Bei Kastanien muss man unterscheiden: Es gibt die Esskastanie, die Menschen essen können, und die Rosskastanie, die zwar für Wildschweine weniger geeignet ist, aber von Rehen oder Mufflons gern gefressen wird.
Esskastanien liefern besonders viel Energie. Sie enthalten Eiweiß, Kalium, Magnesium, Eisen und sogar Vitamine. Das ist wie ein Powerpaket für Tiere, die sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.
Rosskastanien hingegen sind etwas schwerer zu verdauen, deshalb werden sie oft zerkleinert, bevor man sie als Winterfutter auslegt.
Wie Tiere beim Pflanzen helfen
Nicht alle Früchte, die im Herbst auf den Boden fallen, werden gefressen. Einige verschwinden in Verstecken wie bei den Eichelhähern. Diese schlauen Vögel verstecken Eicheln als Vorrat für den Winter. Und das Lustige daran: Viele von ihnen vergessen später, wo sie ihre Schätze vergraben haben. Aus den vergessenen Eicheln wachsen dann neue Eichenbäume. So helfen Tiere ganz nebenbei, den Wald zu verjüngen.
Wenn der Winter kommt
Im Winter ist das Nahrungsangebot knapp. Deshalb sammeln Förster oder Tierpfleger manchmal Eicheln und Kastanien, um sie als Futter zu lagern. Diese Früchte können sogar haltbar gemacht werden zum Beispiel in Salzlake oder als Silage. So stehen sie den Tieren auch dann zur Verfügung, wenn der Boden gefroren ist oder Schnee liegt.
Eicheln und Kastanien sind viel mehr als Herbstdeko, sie sind echte Lebensretter für viele Wildtiere. Sie liefern Energie, helfen beim Überwintern und sorgen sogar dafür, dass neue Bäume wachsen.
Also, wenn ihr das nächste Mal durch den Wald spaziert und Eicheln oder Kastanien auf dem Boden seht, dann denkt daran: Für Wildschweine, Rehe und viele andere Tiere ist das ein Festmahl im Herbst.
Und denkt daran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation