15.03.2025 – land und region
Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum man im Frühling besonders vorsichtig in Wäldern und auf Wiesen sein sollte? Warum Hunde in dieser Zeit oft an die Leine müssen? Und warum ihr Wildtiere jetzt nicht stören solltet? Ich erkläre euch heute, was es mit der Brut- und Setzzeit auf sich hat und wie wir alle helfen können, die Natur zu schützen!
- Was ist die Brut- und Setzzeit?
Die Brutzeit ist die Zeit, in der Vögel ihre Nester bauen, Eier legen und ihre Küken ausbrüten.
Die Setzzeit ist die Zeit, in der viele Wildtiere, wie Rehe, Hasen oder Wildschweine, ihre Jungen bekommen.
Diese Zeit ist für die Tiere besonders wichtig, weil sie viel Ruhe brauchen, um ihre Jungen zu versorgen und großzuziehen. Die Brut- und Setzzeit beginnt meistens im Frühling – je nach Tierart schon ab März – und kann bis zum Juli dauern.
- Warum ist diese Zeit so wichtig?
In der Brut- und Setzzeit passiert in der Natur richtig viel! Viele Tiere bekommen jetzt ihre Jungen und brauchen viel Ruhe, damit sie sicher aufwachsen können. Die Natur ist in dieser Zeit besonders empfindlich, und schon kleine Störungen können große Folgen haben.
Die Vögel bauen Nester, legen Eier und brüten ihre Küken aus.
- Viele Vögel fangen im Frühling an, ihr Nest zu bauen. Dafür sammeln sie Zweige, Halme, Moos und Federn, um eine sichere und weiche Kinderstube für ihre Eier zu schaffen.
- Die meisten Vogelarten verstecken ihre Nester gut in Büschen, Bäumen oder im hohen Gras, damit sie vor Feinden geschützt sind.
- Sobald die Eier gelegt sind, beginnt die Brutzeit. Je nach Vogelart dauert es zwischen 10 und 30 Tagen, bis die Küken schlüpfen.
- Wenn die kleinen Vögel aus dem Ei kommen, sind sie oft noch blind und haben kaum Federn. Sie sind auf ihre Eltern angewiesen, die sie füttern und wärmen, bis sie stark genug sind, um selbst zu fliegen.
Rehe und andere Wildtiere bringen ihre Jungen zur Welt.
- Besonders die kleinen Rehkitze brauchen in den ersten Tagen nach der Geburt sehr viel Schutz. Ihre Mutter versteckt sie oft gut im hohen Gras, wo sie regungslos liegen bleiben.
- Das hat einen wichtigen Grund: Rehkitze haben noch keinen Fluchtinstinkt! Das bedeutet, dass sie bei Gefahr nicht wegrennen, sondern sich flach auf den Boden drücken und reglos bleiben. So sind sie vor Fressfeinden wie Füchsen oder Greifvögeln gut getarnt.
- Die Rehmutter kommt mehrmals am Tag vorbei, um ihr Junges zu säugen. Wenn das Kitz gestört oder von Menschen angefasst wird, kann es passieren, dass die Mutter es nicht mehr annimmt.
Hasen und andere Wildtiere brauchen Schutz.
- Hasenmütter machen es anders als Rehe: Sie lassen ihre Jungen oft alleine in einer Mulde im Gras zurück. Das sieht für uns vielleicht traurig aus, aber es ist ganz normal!
- Die Mutter kommt nur wenige Male am Tag zum Säugen vorbei, damit keine Raubtiere auf die Kleinen aufmerksam werden.
- Auch Fuchswelpen, Wildschweinjunge und andere Tiere brauchen jetzt eine geschützte Umgebung, um groß zu werden.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns in dieser Zeit besonders rücksichtsvoll verhalten. Wenn Wildtiere gestört werden, kann es passieren, dass sie ihr Nest oder ihre Jungen verlassen – und das kann für den Nachwuchs gefährlich sein!
- Wie können wir Wildtiere in dieser Zeit schützen?
Damit die Tiere ihre Jungen in Ruhe aufziehen können, gibt es ein paar wichtige Regeln, die wir alle beachten sollten:
Auf den Wegen bleiben: Verlasst beim Spazierengehen nicht die Wege, damit ihr keine Nester oder versteckten Tierbabys aufschreckt.
Hunde an die Leine nehmen: Freilaufende Hunde könnten Wildtiere aufspüren und sie erschrecken. Deswegen gibt es in vielen Regionen eine Leinenpflicht von März bis Juli.
Landwirte achten auf die Wiesen: Bevor Bauern ihre Wiesen mähen, kontrollieren sie oft mit Drohnen oder Helfern, ob dort Rehkitze oder andere Tiere versteckt sind.
Keinen Tiernachwuchs anfassen! Wenn ihr ein Rehkitz oder einen kleinen Hasen seht, lasst ihn unbedingt liegen! Die Mutter ist meist nicht weit weg. Wenn ihr das Tier berührt, könnte es nach Mensch riechen – dann kann es passieren, dass die Mutter es nicht mehr annimmt.
- Was passiert, wenn Wildtiere gestört werden?
Wenn Wildtiere in der Brut- und Setzzeit gestört werden, kann das schlimme Folgen haben:
Vögel könnten ihre Eier oder Küken verlassen, weil sie sich zu sehr gestört fühlen.
Rehkitze oder Hasenjunge könnten zu früh flüchten und sich verletzen.
Wildschweinmütter könnten sich bedroht fühlen und ihre Jungen verteidigen – das kann für Menschen gefährlich werden!
Deshalb ist es so wichtig, Rücksicht auf die Natur zu nehmen!
- Warum gibt es Leinenpflicht für Hunde?
Viele Gemeinden und Städte haben während der Brut- und Setzzeit eine Leinenpflicht für Hunde. Aber warum?
Hunde haben eine feine Nase – Sie können versteckte Rehkitze oder Hasenjunge leicht aufspüren.
Hunde könnten Wildtiere jagen – Selbst wenn euer Hund nur spielen möchte, kann das Tier vor Schreck weglaufen und sich verletzen.
Auch Vögel am Wasser brauchen Ruhe – Wasservögel wie Enten oder Schwäne brüten oft am Ufer.
Es ist also ganz wichtig, Hunde an die Leine zu nehmen, damit sie keine Wildtiere aufschrecken!
- Was könnt ihr tun, um den Tieren zu helfen?
Jeder kann mithelfen, damit die Tiere in dieser wichtigen Zeit geschützt werden!
- Sprecht mit eurer Familie über die Brut- und Setzzeit und warum sie so wichtig ist.
- Bleibt auf Wegen und Wiesenrändern, damit ihr keine versteckten Tiere stört.
- Haltet euren Hund an der Leine und erklärt anderen Hundebesitzern, warum das wichtig ist.
- Wenn ihr ein scheinbar verlassenes Jungtier seht, lasst es in Ruhe – die Mutter kümmert sich darum!
Fibi’s Fazit 🦊:
✅ Die Brut- und Setzzeit ist die Zeit, in der Wildtiere ihre Jungen bekommen und großziehen.
✅ Vögel brüten in Nestern, und Rehkitze oder Hasenjunge liegen gut versteckt im hohen Gras.
✅ Wildtiere brauchen in dieser Zeit besonders viel Ruhe.
✅ Jeder kann mithelfen, indem er auf den Wegen bleibt und Hunde an die Leine nimmt.
✅ Tiernachwuchs nie anfassen – ihre Mütter sind meist nicht weit weg!
Jetzt seid ihr Natur-Experten!
Wenn ihr das nächste Mal draußen unterwegs seid, achtet mal darauf, ob ihr Vögel zwitschern hört oder vielleicht ein Reh entdeckt!
Bis nächste Woche. Bleibt neugierig!
Fibi Füchschen ist nicht nur eine süße, kleine Füchsin (ein weiblicher Fuchs wird übrigens auch Fähe genannt) mit einer Vorliebe für Abenteuer – sie ist auch eine wahre Wissensentdeckerin! Mit ihrer charmanten schwarzen Nerd-Brille und einer unbändigen Neugier bringt sie kindgerecht Fakten, Geschichten und spannende Erkenntnisse direkt zu Dir nach Hause. Fibi erklärt euch Landwirtschaft kinderleicht.
Grüße gehen raus ins Land und Region.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation