13.09.2025 – land und region

Hallo, hallo ihr kleinen und großen Entdecker,

stellt euch vor, ich war auf Klassenfahrt im Harz. Da wollte wir eigentlich durch große, dunkle Wälder streifen. Aber an vielen Stellen sah es ganz anders aus, als ich gedacht hatte. Überall standen graue, kahle Bäume – viele waren schon abgestorben. Zuerst dachte ich: „Oh je, warum ist das so?“ Und dann habe ich gelernt: Das hat ganz viel mit einem winzig kleinen Tierchen zu tun, dem Borkenkäfer.

Der Borkenkäfer ist kaum größer als ein Reiskorn, aber er kann riesige Wälder verändern. Er bohrt sich unter die Rinde von Bäumen, meistens in Fichten, und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen sich durch die Rinde und unterbrechen so die Leitbahnen, durch die der Baum Wasser und Nährstoffe transportiert. Der Baum vertrocknet auch wenn er genug Wasser hat!

Normalerweise sind Borkenkäfer Teil der Natur. Gesunde Bäume können sich nämlich wehren: Sie produzieren Harz und kleben den Käfer damit einfach fest. Aber durch die letzten heißen Sommer, durch Stürme und durch die Trockenheit sind viele Bäume geschwächt. Sie haben nicht mehr genug Kraft, um sich zu verteidigen. Dann haben die Borkenkäfer leichtes Spiel.

Das Ergebnis könnt ihr im Harz und auch an vielen anderen Orten sehen: ganze Flächen von abgestorbenen Fichten. Das sieht erstmal traurig aus. Aber wisst ihr was? Auch daraus kann Neues entstehen. Wenn die alten Bäume weg sind, haben junge Pflanzen wieder Platz und Licht zum Wachsen. Und viele Tiere, wie Spechte oder Käferarten, nutzen das Totholz als Lebensraum.

Für uns Menschen ist das trotzdem eine große Aufgabe. Denn Wälder sind wichtig sie reinigen die Luft, speichern Wasser, schützen den Boden und sind Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Außerdem liefern sie Holz für uns. Deswegen überlegen die Förster jetzt: Welche Bäume pflanzen wir nach? Sollen es wieder nur Fichten sein? Oder lieber verschiedene Arten, die besser mit Hitze und Trockenheit klarkommen?

Also, auch wenn die kahlen Flächen im ersten Moment erschrecken in Wirklichkeit sind sie ein Zeichen dafür, dass sich die Natur verändert und wir mitdenken müssen.

Wenn ihr das nächste Mal im Wald seid und abgestorbene Bäume seht, dann wisst ihr jetzt: Da war vielleicht der Borkenkäfer am Werk. Aber schaut genauer hin zwischen den Stämmen wachsen schon die nächsten kleinen Bäumchen.

Also, bleibt neugierig und denkt dran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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