02.06.2025 – land und region

Weltmilchtag. Ein guter Anlass, um mal nicht über Eiweißshakes, Milchalternativen oder die neue Barista-Edition aus Kokos zu reden, sondern über das Original. Über Kühe. Über Milch. Und über die Menschen, die sie jeden Tag ermöglichen.

Denn Milch kommt nicht aus dem Karton. Sie kommt aus Verantwortung. Aus Tierhaltung mit Anspruch. Aus einem Kreislauf, der viel komplexer ist als „Morgens Stall, mittags Supermarkt“. Milch entsteht nicht einfach so. Sie braucht gesunde Kühe. Gute Böden. Fachwissen. Stallhygiene. Futterlogistik. Geburten. Gesundheitsvorsorge. Arbeit an 365 Tagen im Jahr bei Sonne, Schnee, Feiertagen und Hochwasser.

Milch ist Präzisionsarbeit und Vertrauenssache.
Sie gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln Europas. Und sie steht täglich frisch im Regal, obwohl kein Mensch fragt, wie oft die Landwirtinnen und Landwirte nachts aufstehen, wenn’s einer Kuh nicht gut geht.

Und trotzdem gilt sie manchen als „überholt“. Als „Klimasünde“. Als Problem statt als Lebensmittel. Aber wer so redet, blendet aus, was auf dem Spiel steht, wenn die Milchviehhaltung in Deutschland verschwindet:

  • Grünland ist CO2-Speicher und kann nur durch Wiederkäuer erhalten werden
  • Artenvielfalt, die auf diesen Flächen lebt
  • Betriebe, die regional produzieren und unsere Versorgung sichern
  • Familien, die von dieser Arbeit leben – und das oft seit Generationen

Wer Kühe abschaffen will, muss erklären, wie man ohne sie Gras in Eiweiß verwandelt. Wie man ohne Milchviehbetrieb das Grünland schützt. Wie man die Artenvielfalt auf Wiesen fördert, die sonst verbuschen. Wie man Ernährungssicherheit garantiert ohne Produktionswissen und Tierwohl vor Ort.

Vergleicht bitte keine „Milchersatzprodukte“ mit dem, was eine Kuh leistet. Milch ist ein vollwertiges Naturprodukt, mit hochwertigem Eiweiß, Kalzium, B-Vitaminen und essentiellen Fettsäuren. Keine „Alternative“ kommt da ran. Und vor allem: Die Kuh verwertet das, was wir nicht essen können: Gras, Nebenprodukte, Biomasse aus der Verarbeitung von Getreide, Raps oder Soja. Sie macht daraus Milch. Ohne Kuh? Muss all das verrotten. Und das produziert CO2, ganz ohne Nutzen, ganz ohne Nährwert.

Milch ersetzt nichts – sie IST das Original.
Und sie ist Teil eines Kreislaufs, der funktioniert, solange wir ihn nicht mutwillig zerschlagen.

Milch ist keine Nostalgie. Sie ist Zukunft.
Aber nur, wenn wir ihre Produktion hier in Deutschland weiter ermöglichen. Nachhaltig. Nah. Verantwortlich.

Am Weltmilchtag am 1. Jnui geht’s nicht nur um das Produkt – sondern um das Prinzip.
Respekt dem Tier. Anerkennung dem Beruf. Und Schluss mit pauschaler Abwertung.

Grüße gehen raus ins Land und die Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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