28.03.2025 – land und region

Die Schilfglasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) breitet sich rasant in Deutschland aus und stellt eine ernste Gefahr für die Landwirtschaft dar. Ursprünglich aus wärmeren Regionen stammend, profitiert sie von steigenden Temperaturen und findet immer mehr Lebensräume. Besonders betroffen sind Zuckerrüben- und Kartoffelbestände, die massiv unter ihrem Befall leiden.

Warum ist die Schilfglasflügelzikade so gefährlich?

  • Übertragung gefährlicher Pflanzenkrankheiten: Die Zikade ist ein Hauptüberträger des „Syndroms der Schwarzbeinigkeit“ (SBR) – einer bakteriellen Infektion, die Zuckerrüben erheblich schwächt und zu hohen Ertragsausfällen führt.
  • Jetzt auch eine Bedrohung für Kartoffeln: Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Zikade auch Kartoffelbestände befällt. Die Folge: gestörtes Wachstum, schlechte Knollenentwicklung und höhere Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen.
  • Ernteverluste in der Zuckerrüben- und Kartoffelproduktion: In betroffenen Regionen kann der Befall ganze Ernten gefährden, mit massiven wirtschaftlichen Schäden für die Landwirte.
  • Keine wirksamen Pflanzenschutzmittel: Bislang gibt es keine zugelassenen Pflanzenschutzmaßnahmen gegen die Schilfglasflügelzikade. Landwirte haben derzeit keine effektiven Mittel zur Bekämpfung.
  • Schnelle Ausbreitung: Die Zikade vermehrt sich rasant und breitet sich durch klimatische Veränderungen immer weiter aus, sodass immer mehr Anbaugebiete betroffen sind.

Was bedeutet das für die Landwirtschaft?

Die Schilfglasflügelzikade ist eine völlig neue Herausforderung für die Zuckerrüben- und Kartoffelproduktion in Deutschland. Ohne wirksame Bekämpfungsmaßnahmen drohen steigende Ertragsverluste, die den wirtschaftlichen Druck auf die Betriebe weiter erhöhen. Gleichzeitig fehlen Prognosen, wie sich der Befall langfristig entwickeln wird.

Ist die Zikade gefährlich für den Menschen?

Nein, die Schilfglasflügelzikade ist für Menschen vollkommen ungefährlich. Sie befällt ausschließlich Pflanzen und stellt keine direkte Gesundheitsgefahr dar.

Wie kann die Landwirtschaft reagieren?

Derzeit sind keine chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen zugelassen. Es muss jetzt für die Landwirtschaft gehandelt werden:

  • Zulassung wirksamer Insektizide
  • Schaffung von Möglichkeiten der Saatgutbehandlung
  • Fruchtfolgen anpassen, um den Befallsdruck zu reduzieren.
  • Frühe Erkennung und Monitoring, um betroffene Gebiete schnell zu identifizieren.
  • Forschung zu natürlichen Feinden der Zikade, um langfristig biologische Bekämpfungsmethoden zu etablieren.

Eine massive Herausforderung für die Landwirtschaft

Die Schilfglasflügelzikade ist eine ernste Bedrohung für die deutsche Landwirtschaft. Besonders betroffen sind Zuckerrüben und Kartoffeln, zwei essenzielle Kulturen für die Ernährungssicherheit und regionale Lebensmittelproduktion.

Ohne schnelle Forschung und effektive Bekämpfungsstrategien droht eine erhebliche Beeinträchtigung der Ernten. Die Politik muss jetzt handeln, um Lösungen für die Landwirtschaft zu schaffen – denn ohne Schutzmaßnahmen wird der Anbau dieser Kulturen in vielen Regionen zunehmend schwieriger.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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