03.08.2025 – land und region

So. Heute reden wir mal über gelbe Blumen. Sieht nett aus, blüht am Wegesrand, trägt ’nen schicken Namen – Jakobskreuzkraut. Klingt wie Heilpflanze aus’m Klostergarten, ist aber das botanische Gegenstück zu ’nem rostigen Nagel im Müsli. Sieht harmlos aus, ist aber für Tiere die pure Katastrophe.

Dieses Kraut macht nix außer Probleme: Es ist Giftig – und zwar nicht ein bisschen, sondern Vollgas. Pyrrolizidinalkaloide heißen die Dinger, die da drinstecken – klingt wie Chemieunterricht, ist aber Natur. Giftige Natur. Und das Schlimme: Das Zeug bleibt auch giftig, wenn’s längst vertrocknet ist. Bedeutet: Selbst im Heu lauert die Gefahr – unsichtbar, aber hochwirksam. Da reicht ein Haps, und das Pferd hat Leberwerte wie ein Kneipenwirt.

Und das Kraut ist schlau. Es versteckt sich zwischen allem, was auch gelb blüht. Johanniskraut? Sieht ähnlich aus – ist aber harmlos. Der Unterschied? Johanniskraut riecht gut, hat Punkte im Blatt und heilt kleine Wehwehchen. Jakobskreuzkraut? Riecht wie bitterer Abgang – und macht dich krank.

Und du denkst, das wächst irgendwo versteckt? Pustekuchen. Das wächst auf Wiesen, an Wegrändern, auf Äckern, an der Bushaltestelle und wahrscheinlich bald auch bei dir im Garten, wenn du nicht aufpasst. Das Zeug vermehrt sich wie schlechte Laune beim Amt, und jeder Windstoß verteilt es weiter.

Kühe, Pferde, Schafe – alle kriegen Probleme, wenn sie das fressen. Und die Landwirte gleich mit. Weil das Kraut die ganze Futterkette versaut. Und Du darfst es nicht mal anfassen. Kein Scherz. Beim Ausreißen lieber Handschuhe tragen, sonst nimmst du das Gift direkt mit.

Übrigens: Es gibt genau einen, der das Kraut frisst. Der Blutbär. Eine Raupe, die sich extra darauf spezialisiert hat. Die frisst Jakobskreuzkraut und sagt dann dem Fressfeind: „Probier mich ruhig, ich schmeck nach Tod.“ Funktioniert super, schützt aber leider nicht die Kuh auf der Weide.

Für die Landwirtschaft ist das Kreuzkraut ein echter Plagegeist: Es nimmt Fläche weg, macht Tiere krank, sorgt für Probleme bei der Futterernte und verbreitet sich wie der neueste TikTok-Trend – nur eben mit realen Schäden.

Also: Wer das Zeug sieht, zieht’s raus – mit Handschuhen. Vor der Blüte. Und bitte nicht auf den Kompost, sondern ab in die Mülltonne. Sonst freut sich das Kreuzkraut über seine nächste Welteroberung. Jabok kreuzkrqaut ist kein Deko-Element. Kein Insta-Motiv. Sondern Alarmstufe Gelb. Versteht das. Aber wahrscheinlich nicht.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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