27.07.2025 – land und region

So. Heute reden wir mal über Brot. Aber nicht über dieses eingeschweißte Scheibengedöns, das nach Pappe schmeckt und aussieht wie ein vergessener Umzugskarton. Sondern über richtiges Brot. Landbrot. Frisch. Echt. Handwerk. Mit Kruste, die knackt wie trockene Erde nach’m Sommerregen – und einer Krume, die mehr Charakter hat als so mancher Influencer mit Angst vor Gluten.

Denn weißt du, wer’s kann? Der echte Bäcker. Der Typ mit Mehl an der Schürze, Schweiß auf der Stirn und Rezepten, die älter sind als dein WLAN-Passwort. Der backt nicht, um satt zu machen der backt, weil’s ihm unter den Fingern kribbelt, wenn der Teig atmet. Der kennt die Ruhezeiten des Teiges besser als du deine Streaming-Abos. Und er weiß: Gutes Brot braucht Zeit. Und Gefühl. Nicht so Insta-Gefühl mit Vintagefilter, sondern echtes Handwerk mit Herz und Hitze.

Und was kommt rein? Im besten Fall Getreide aus der Region. Nicht aus Übersee, sondern von Feldern, die der Bäcker morgens beim Brötchenliefern selbst sieht. Regional. Saisonal. Ehrlich. Man schmeckt das. Wie bei Erdbeeren im Juni. Oder Frühkartoffeln im Juli. Nur eben in Scheiben – mit Seele.

Und dann diese Auswahl: Körner, Saaten, Walnuss, Dinkel, Roggen, Kümmel, ohne Kümmel, Zwiebeln, Honignote – alles dabei. Du willst Vielfalt? Deutschland hat über 3.000 Brotsorten. Dreitausend! Wir sind keine Brotnation – wir sind Brotimperium.

Und die richtig guten? Die kommen aus Backstuben, wo morgens schon Licht brennt, wenn du gerade vom Feiern heimkommst. Wo geknetet wird, statt optimiert.

Wo ein Teigling noch kein Projekt ist, sondern ein Versprechen. Für dich. Für dein Abendbrot. Für dein Leben mit Geschmack.

Denn Brot ist kein Beiprodukt. Brot ist Bühne. Und wer glaubt, ein Butterbrot sei was für Kinder, der hat noch nie beim Dorfbäcker gestanden, wenn der Laib noch warm ist und die Luft nach Kindheit riecht. Oder nach Zukunft. Je nachdem, wie hungrig du bist.

Der Dorfbäcker weiß, was er tut. Der knetet nicht nur Teig – der kennt sein Mehl.

Der kennt den Roggen. Den Weizen. Und dich. Der weiß: Ein gutes Brot fängt beim Korn an – und hört beim Genuss noch lange nicht auf.

Und wenn du jetzt fragst, was man mit echtem Brot machen kann außer Wurst drauf –

Ich sag’s dir: Mit Knoblauch anrösten und in Öl tunken: Italienurlaub. Mit Tomaten und Kräutern belegen: Sommer auf der Zunge. Mit Butter, Salz und nix anderem: Himmel.

Also: Gönn dir was. Nicht Convenience –  sondern Charakter. Nicht eingeschweißte Fluffware –  sondern Kruste mit Meinung.

Aber wahrscheinlich nicht.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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