13.08.2025 – land und region

So, heute reden wir mal über eine ganz besondere Spezies Treckerfahrer – und eine Technik, die du fast nur jetzt, mitten in der Getreideernte, siehst: die Überladewagen-Fahrer. Das sind die Mädels und Jungs, die dafür sorgen, dass bei der Ernte keine Sekunde Leerlauf entsteht. Die im Funk und Blick immer drei Dinge gleichzeitig auf dem Schirm haben: Wo ist der Mähdrescher? Wer ist gleich voll? Wo steht der nächste Abfahrer?

Das sind nicht einfach nur Treckerfahrer, das sind die Dirigenten auf dem Feld.
Und ihre Bühne ist groß. Richtig groß. Wir reden hier nicht von einer Handvoll Acker, sondern von Flächen, auf denen meist gleich mehrere Mähdrescher unterwegs sind. Die fahren keine gemütliche Feierabendrunde, die jonglieren Tonnen an Getreide im Sekundentakt.

Und ihr Job?
Im richtigen Moment ran, Korntank abbunkern, bevor der überläuft, und gleich wieder weg, ohne dass der Mähdrescher auch nur denkt, den Gang rauszunehmen.
Und wehe, du bist zu spät dran: Dann drehen nicht nur die Drescherfahrer durch, dann wirst du im Funk gegrillt wie ein Steak auf’m Erntefest und zerlegst den ganzen Ernte-Takt. Das ist wie Bier ohne Kohlensäure: läuft zwar, aber keiner will’s trinken.

Überladewagen sind bei der Getreideernte echte Effizienz-Booster. Sie sorgen dafür, dass der Mähdrescher ohne Pause arbeiten kann, weil das Getreide während der Fahrt übernommen wird. Das steigert die Flächenleistung, spart Zeit und ist gerade in knappen Erntefenstern Gold wert.

Weniger Fahrten quer übers Feld bedeuten auch weniger Bodenverdichtung, gut für die Bodenstruktur. Außerdem sind Überladewagen flexibel einsetzbar, selbst auf unebenem Gelände. Sie halten die Erntekette im Takt und machen das Zusammenspiel von Dreschern, Transport und Lagerung erst richtig effizient.

Und während die meisten nur die großen Maschinen bewundern, stehen die Überladewagen-Fahrer irgendwo zwischen Mähdrescher und Abfahrer und machen den Unterschied. Die haben den Überblick, die wissen, wer gleich voll ist, und die haben im Zweifel auch die Nerven, mal eben quer durchs Stoppelfeld zu brettern, damit die Ernte läuft. Ohne die Überladewagen-Crew läuft auf den großen Feldern gar nichts. Die sind der Shuttle-Service der Landwirtschaft.

Also: Wenn ihr das nächste Mal einen Überladewagen seht, der zwischen den Dreschern pendelt, winkt dem Fahrer ruhig mal. Das ist nicht „nur“ einer von vielen, das ist der Taktgeber. Also Respekt an die, die den ganzen Tag im Kreis fahren und trotzdem mehr Überblick haben als so mancher Verkehrsminister.

Aber wahrscheinlich nicht.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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