02.04.2025 – land und region

So, heute reden wir mal über die Brut- und Setzzeit. Oder wie ich es nenne: den Frühling im Sicherheitsmodus. Zwischen März und Juli herrscht auf Feld und Flur quasi Alarmstufe. Denn: Jetzt wird gebrütet, gesetzt, geschlüpft, gewuselt – da draußen ist mehr los als in einem Berliner Coworking-Space mit Gratis-Kaffee.

Und damit wir’s alle richtig verstehen: Das ist nicht die Zeit, in der man mit dem Hund „nur mal eben kurz“ querfeldein durchs Unterholz pflügt. Nein, in dieser Zeit heißt es: Leine dran, Haltung bewahren, Wildtiere in Ruhe lassen. Denn es gibt Nachwuchs. Viele Nachwuchs. Und zwar nicht die süßen auf Instagram mit Stirnband und Schleifchen sondern Hasen, Rehkitze, Kibitze, Fasanen, Lerchen, die ganze Netflix-Doku auf einmal – nur halt draußen in echt und ohne Regie.

Und was macht der Mensch? Na klar, der denkt: „Ach guck, Natur! Da geh ich jetzt mitten rein, jogg noch ein bisschen mit dem Hund und poste danach ein Reel mit Vogelgezwitscher.“ Tja, dumm nur, dass die Bodenbrüter das anders sehen. Für die bist du der Godzilla mit Wanderstöcken. Und der Hund? Der macht, was Hunde so machen, wenn’s raschelt – er guckt nicht erst, ob’s ein Rehkitz oder ein Stofftier ist. Der will dahin, weil’s in den Genen liegt. Hat nichts mit Erziehung zu tun, das ist Biologie.

Und ich sag’s auch ganz deutlich: Niemand will euch das Spazierengehen verbieten. Ihr sollt eure Hunde nicht zu Sofawölfen umerziehen. Aber Rücksicht wäre halt mal wieder ganz sexy. Leine dran heißt ja nicht: Die Freiheit stirbt. Sondern: Die Wildtiere sterben nicht.

In vielen Bundesländern gibt’s sogar eine Leinenpflicht in dieser Zeit. Und die haben sich Leute ausgedacht, die wissen, was draußen abgeht. Ja, draußen, dieses Ding mit den Bäumen, dem Himmel und dem Boden, der nicht aus Laminat besteht.

Brut- und Setzzeit ist nicht die Zeit für Abenteuer. Es ist die Zeit für Achtsamkeit. Wer wirklich Naturfreund ist, der stapft nicht mitten durch die Wiese, sondern bleibt auf dem Weg. Wer Tiere liebt, hetzt ihnen keine anderen Tiere hinterher. Und wem das zu viel Rücksicht ist, dem wünsche ich dir ein Picknick in einer Gänsekolonie – mit Croissants, ohne Fluchtplan. Dann reden wir weiter.

Und apropos Rücksicht: Jetzt sind auch wieder die Wildtiere unterwegs – und die überqueren die Straße ohne Ampelmännchen, Zebrastreifen oder Schulterblick. Die machen keine bekloppte Zeitumstellung mit, die laufen einfach los, wenn’s dämmert. Also: Fuß vom Gas, Augen auf, und bitte nicht das Tier anschreien – das hat keinen Wecker, nur Instinkt.

Am Ende des Tages heißt es Leine dran, Rücksicht an. In diesem Sinne: Lasst die Wildtiere wild bleiben – und die Hunde kurz. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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