27.08.2025 – land und region

So, heute reden wir mal über Wein. Aber nicht über den edlen Tropfen im Glas, bei Kerzenschein und Käseplatte. Sondern über die knallharte Realität im Weinberg. Über deutsche Winzer, die gerade so unter Druck stehen, dass selbst der Korken knirscht.

Die Lage? Katastrophe. Die Kosten für Energie und Personal gehen durch die Decke. Mindestlohn, Fachkräftemangel, Dieselpreise alles drauf auf die Rechnung. Gleichzeitig fallen die Preise für Fasswein auf ein nicht mehr erkennbares Niveau. da kostet ein Liter weniger als ein Schluck abgestandene Cola am Bahnhof.

Und während hier Betriebe um ihre Existenz kämpfen, knallen im Supermarkt die Importflaschen aus Spanien, Italien oder sonst wo aus Übersee in die Regale. Billig, massenhaft, industriell. Hauptsache die Marge stimmt. Qualität? Regionale Kultur? Tourismus? Egal.

Das Ergebnis: volle Weinkeller, leere Kassen. Und wenn das so weitergeht, sind ganze Regionen bald stillgelegt. Weinberge verwildern, Touristen fahren woanders hin, Dörfer verlieren ihre Seele. Und die nächste Generation? Die haut ab. Wer will denn noch einen Betrieb übernehmen, wenn die Politik dir erzählt, wie wichtig Kulturlandschaften sind und dich dann im Regen stehen lässt?

Und dieses immer gleiche Gefasel von „gerechter Agrarpolitik“ und „Unterstützung regionaler Betriebe“ kann die Landwirtschaft nicht mehr hören und die Winzer schon gar nicht. Die kämpfen nämlich gerade um ihre nackte Existenz. Und was kriegen sie? Worthülsen, die so viel bringen wie ein Korkenzieher ohne Spirale. Kannste ins Regal stellen, sieht nett aus, aber wenn’s ernst wird, bist du trotzdem aufgeschmissen.

Wein ist mehr als Alkohol. Wein ist Kultur, Geschichte, Landschaft. Wein ist der Rhein, die Mosel, die Pfalz. Wein ist Identität. Und wenn man die Betriebe sterben lässt, verliert man nicht nur ein paar Flaschen im Regal. Man verliert ganze Regionen.

Also, Wollt ihr deutschen Wein oder wollt ihr Import-Billigware, die so viel Seele hat wie ein Weinfest ohne Wein langweilig, peinlich und keiner will bleiben? Entscheidet euch. Aber hört auf, die Winzer mit Floskeln abzuspeisen. Fakt ist: Ohne Winzer kein Wein. Ohne Wein keine Weinkultur. Ohne Kultur kein Tourismus. Und ohne das alles: nur noch verwilderte Hänge und leere Dörfer.

Also versteht endlich: Es geht hier nicht darum, irgendwem den Weinkonsum schmackhaft zu machen. Es geht um Wein als Lebensmittel, um regionale Wertschöpfung, um stabile ländliche Räume und um eine Landwirtschaft, die hier noch eine Zukunft hat. Aber wahrscheinlich nicht.“

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: KI, Kluge Kommunikation

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