02.03.2025 – land und region

So, heute geht’s mal um die Tierärzte und Tierärztinnen auf dem Land. Die, die sich auf einem Acker in den Matsch werfen, um ein Schaf zu retten, die, die mitten in der Nacht aufstehen, weil eine Kuh beschlossen hat, ihr Kalb quer zur Welt zu bringen und die, die dann morgens mit einer Besamungspistole wieder im Rinderstall stehen. Und wo ist jetzt das Problem? Sie werden immer weniger.

Dabei sind Landtierärzte unverzichtbar. Sie sind eine Mischung aus Notarzt, Chirurg, Psychologe, Viehflüsterer und Mechaniker – nur halt für Tiere, die meistens deutlich größer und schwerer sind als sie selbst. Sie können einen 800-Kilo-Bullen davon überzeugen, dass die Wurmkur wirklich zu seinem Besten ist und parallel noch dem Landwirt erklären, warum seine Fütterung nicht optimal läuft.

Die fahren den halben Tag von Hof zu Hof, oft hunderte Kilometer, weil es sonst keine gibt, die es machen. Dann stehen sie im Stall, rammen den Arm bis zur Schulter in eine Kuh und diskutieren parallel noch mit dem Bauern, ob die neue Stalllüftung wirklich was bringt.

Und wenn dann endlich Feierabend ist – also so gegen niemals – geht das Telefon. Notdienst. Kuh kalbt. Also wieder los. Und das sieben Tage die Woche. 24 Stunden. Immer.

Aber statt zu sagen: „Hey, lasst uns was für den Beruf tun, damit er wieder attraktiver wird!“, fällt der Politik nur eins ein: Mehr Bürokratie. Mehr Vorschriften. Mehr Regeln. Da ist jetzt geplant, dass Tierärzte jetzt bitte auch noch kontrollieren, ob ein Landwirt sein Schlachtvieh vor Sonnenaufgang richtig verladen hat. Weil das mit dem akuten Mangel an Tierärzten ja noch nicht genug Drama ist.

Diese Menschen sind nicht nur dafür da, dass Kühe wieder laufen und Schweine keine Grippe bekommen. Sie sind unser erster Schutzwall gegen Tierseuchen, wenn die Afrikanische Schweinepest irgendwo aufpoppt, wenn die Geflügelpest sich ausbreitet, wenn – Gott bewahre – Maul- und Klauenseuche mal wieder nach Deutschland schwappt. Wer schützt uns davor, wenn keiner mehr da ist? Der nette Tiergesundheits-Podcast über nachhaltige Hundekekse bestimmt nicht.

Landtierärzte sind die Ghostbusters der Landwirtschaft, nur dass ihre Geister auch mal eine Tonne wiegen können und sich nicht mit einem Staubsauger einfangen lassen. Egal, was für ein Viech sich querstellt, sie wissen was zu tun ist. Nur ohne Protonenstrahler, sondern mit Fachwissen, Geduld und notfalls mit einer Spritzen so groß wie Fahrradpumpen.

Am Ende des Tages sind Tierärzte auf dem Land nicht nur für die Bauern da. Die sind für das Tierwohl und gesunde Tiere da. Und wenn das fehlt, dann gute Nacht. Wird bestimmt super. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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