01.06.2025 – land und region

So, heute ist Weltmilchtag. Und damit geht’s um was richtig Wertvolles: Genau, die Milch. Das weiße Zeug im Kühlschrank, das nicht aus Mandeln gepresst, nicht aus Hafer ausgequetscht und nicht von irgendeinem Barista mit Sojagefühl geschäumt wird – sondern aus der Kuh kommt. Und zwar täglich. Ohne WLAN. Ohne Streik.

Und bevor jetzt wieder einer aufsteht und ruft: „Aber Kühe sind doch Klimakiller!“ – da gleich mal ein freundliches Nein. Die Kuh ist kein Klimakiller – sie ist ein Naturwunder mit Euter. Sie macht aus Gras Eiweiß. Gras! Das Zeug, über das ihr beim Sonntagsspaziergang eure Hunde zieht. Das, was uns Menschen kulinarisch exakt gar nichts bringt – außer wenn wir es in Ginflaschen als Deko stopfen. Die Kuh nimmt’s, verdaut’s – und zaubert Milch.

Und jetzt kommt der Clou: Gras wächst auf Grünland. Und Grünland speichert CO₂, hält die Böden gesund und ist Wohnraum für alles, was fliegt, summt, krabbelt oder quietscht. Aber ohne Kühe? Wird’s zur Wildnis. Nicht romantisch – sondern nutzloses Ödland.

Aber haltet euch fest – jetzt kommt der Teil, den viele nicht hören wollen: Auch bei der Produktion von Milchersatzgetränken entsteht Abfall. Nennt sich freundlich „Biomasse“, ist aber im Grunde das, was vom Hafer, Soja oder der Mandel übrig bleibt, wenn man den trinkbaren Teil rausgequetscht hat. Für uns Menschen: ungenießbar. Für die Tonne. Und jetzt ratet mal, wer das Zeug verwerten kann? Richtig. Die Kuh. Die frisst’s. Und macht daraus… noch mehr Milch. Aus Abfall.
Das ist Kreislaufwirtschaft in clever.

Jeder kann essen und trinken, was er mag. Aber wenn du deine Milchersatzprodukte nur trinken kannst, wenn du vorher fünf Minuten die Kuh beschimpft hast – dann stimmt was nicht mit deinem Milchersatz. Nur so als Gedanke.

Und bevor jemand wieder mit dem Taschenrechner kommt: Kuhmilch hat viermal mehr Fett, sechsmal mehr Eiweiß und halb so viel Zucker wie Hafermilch. Das ist nicht Meinung. Das ist Mathematik.

Leute, wir reden hier über Milch. Über Käse, der nach Heimat schmeckt. Über Joghurt, der seit Jahrzehnten den Streit ums letzte Dessert bestimmt. Über Butter, die jeden Toast in einen Feiertag verwandelt. Über Kefir, Buttermilch, Quark, Sahne – und das gute Gefühl, dass da ein Tier und ein Landwirt jeden Tag arbeiten, um das möglich zu machen. Aus Gras, Geduld und echter Fürsorge.

Das ist Landwirtschaft. Das ist Lebensmittel. Das ist echte Leistung.

Am Ende des Tages – trinkt ruhig eure Milchersatzprodukte. Aber lasst der Kuh ihren Respekt. Denn aus dem, was wir nicht essen, macht sie das, was wir lieben:
Eiweiß aus Pflanzen. In lecker. In echt. In gut. Aber wahrscheinlich nicht.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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