06.09.2025 – land und region
Hallo, hallo ihr kleinen und großen Entdecker,
stellt euch vor: Kaum sind die Felder abgeerntet, geht es für die Bauern schon wieder weiter. Denn manchmal sieht man, dass gleich nach dem Mähdrescher eine Maschine kommt, die schon wieder neue Samen in den Boden bringt. Aber diesmal sind es keine Hauptkulturen wie Weizen oder Gerste, sondern sogenannte Zwischenfrüchte.
Zwischenfrüchte – das klingt vielleicht ein bisschen kompliziert. Aber eigentlich ist es ganz einfach: Das sind Pflanzen, die zwischen zwei Hauptkulturen wachsen. Also zum Beispiel nach der Getreideernte und bevor im nächsten Frühjahr Mais gesät wird. Sie werden oft direkt in die Stoppeln eingesät.
Warum machen die Landwirte das? Na, dafür gibt es gleich mehrere richtig gute Gründe:
Erstens schützen Zwischenfrüchte den Boden. Ohne Pflanzen würde der Wind die Erde davonwehen oder der Regen sie wegspülen. Zweitens halten sie Nährstoffe fest, vor allem Stickstoff, damit er nicht ins Grundwasser gelangt. Im Frühjahr können die Hauptkulturen diese Nährstoffe dann nutzen – wie ein natürliches Sparschwein für den Boden.
Außerdem machen die Zwischenfrüchte den Boden locker und verbessern die Bodenstruktur. Ihre Wurzeln graben sich tief hinein, so dass Regenwasser besser versickern kann. Und sie bringen Humus, das ist wie ein Superdünger für die Erde.
Und wisst ihr was? Manche Zwischenfrüchte blühen sogar richtig schön! Phacelia zum Beispiel leuchtet lila. Diese Blüten sind ein Festessen für Bienen und Schmetterlinge. So tragen Zwischenfrüchte auch zur Biodiversität bei.
Oft werden auch Mischungen ausgesät, zum Beispiel mit Klee, Senf oder Ölrettich – so ergänzen sich die Pflanzen gegenseitig und der Bauer hat gleich mehrere Vorteile auf einmal.
Und noch etwas: Zwischenfrüchte helfen sogar beim Klimaschutz! Sie speichern Kohlenstoff im Boden, was das Treibhausgas CO₂ bindet.
Also, wenn ihr demnächst an einem Feld vorbeifahrt und denkt: „Moment mal, da ist doch gerade erst geerntet worden – warum wächst da schon wieder was?“ Dann wisst ihr jetzt: Das sind Zwischenfrüchte, die den Boden fit machen für die nächste Ernte.
Also: bleibt neugierig und denkt dran, Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation