21.06.2025 – land und region

Ich war neulich mit dem Fahrrad unterwegs, und da hat es auf den Feldern schon richtig geglänzt. Die Gerste stand dort, fast goldgelb, und die langen Halme bewegten sich wie ein weicher Teppich im Wind. Da wusste ich sofort: Heute erzähle ich euch mal etwas über diese tolle Pflanze.

Was ist Gerste?

Gerste gehört zu den Getreidearten, genau wie Weizen, Roggen oder Hafer. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Schon vor mehr als 10.000 Jahren haben die Menschen sie angebaut damals noch ohne Traktor, sondern mit einfachen Geräten und Tieren wie Ochsen.

So sieht die Pflanze aus

Gerste wächst ungefähr einen Meter hoch, also etwa bis zu eurem Bauch. Die Pflanze hat lange, schmale Blätter, aber das Wichtigste sind die Ähren. Dort sitzen die Körner, die wir später nutzen können. Besonders auffällig sind die Grannen. Das sind lange, feine Borsten, die aus den Ähren herausstehen und aussehen wie winzige Antennen. Sie geben der Gerste ihr typisches Aussehen und helfen sogar dabei, die Körner zu schützen.

Verschiedene Sorten

Es gibt zweizeilige Gerste, bei der die Körner in zwei Reihen nebeneinander wachsen. Dann gibt es noch mehrzeilige Gerste, zum Beispiel mit vier oder sechs Reihen. Wenn ihr einmal eine Ähre in der Hand habt, könnt ihr die Reihen zählen, fast wie bei einem Reißverschluss.

Was macht man mit Gerste?

Gerste ist ein echtes Alleskönner-Korn. Aus den Körnern lassen sich viele verschiedene Dinge herstellen:

  • Lebensmittel wie Graupen oder Grütze, die schon unsere Großeltern kannten
  • Mehl und Müslis
  • Tierfutter für Schweine, Hühner oder Kühe, für die ist Gerste ein wertvoller Getreidesnack

Ein ganz besonderer Verwendungszweck ist das sogenannte Malz. Dafür werden die Körner angekeimt und getrocknet. Erwachsene nutzen dieses Malz in Brauereien, um Bier herzustellen. Deshalb spricht man auch von Braugerste.

Gerste und ihre Nebenprodukte

Nicht nur die Körner sind wichtig. Gerste liefert auch besonders gutes Stroh. Es ist weich und saugfähig und wird gern als Einstreu in Ställen verwendet. Für Schweine, Pferde oder Kühe ist es eine bequeme Unterlage. Darum sagt man manchmal: Weizen macht das Brot, Gerste macht das Bett.

Bedeutung für die Landwirtschaft

Gerste wächst schnell, ist ziemlich robust und kann auch mit kühleren Temperaturen umgehen. Deshalb wird sie in vielen Regionen angebaut. In der Landwirtschaft ist sie wertvoll, weil sie sowohl für die Ernährung der Menschen als auch für die Tiere genutzt werden kann.

Gerste ist eine Pflanze, die nicht nur wunderschön aussieht, wenn sie goldgelb im Wind wiegt, sondern auch unglaublich nützlich ist. Sie begleitet die Menschen schon seit tausenden von Jahren und hat bis heute eine wichtige Rolle – ob im Brot, im Futtertrog oder im Stall.

Also, wenn ihr das nächste Mal an einem Gerstenfeld vorbeikommt, bleibt einen Moment stehen. Hört, wie der Wind durch die Grannen streicht, und staunt, was so ein Korn alles kann.

Und denkt daran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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