12.09.2025 – land und region

Wenn über Bienen gesprochen wird, denken viele zuerst an Honig. Doch hinter jedem Glas Honig steht nicht nur das Naturwunder der Bestäubung, sondern auch die stille Arbeit der Imkerinnen und Imker. Ihre Tätigkeit ist zentral für unsere Landwirtschaft, unsere Ernährung und unsere Kulturlandschaften wird aber häufig unterschätzt.

Imkerinnen und Imker halten Bienen nicht „einfach so“. Ein Bienenvolk besteht aus rund 50.000 Tieren, die sich präzise organisieren, komplexe Aufgaben erfüllen und empfindlich auf Umweltveränderungen reagieren. Die Arbeit am Volk erfordert Wissen, Erfahrung, technisches Verständnis und eine tiefe Beziehung zur Natur. Wer imkert, übernimmt Verantwortung: für die Gesundheit der Völker, für die Qualität der Produkte und für die Ökosysteme, die ohne Bestäubung kaum funktionieren würden.

Honig ist nicht gleich Honig

Echter deutscher Honig ist ein Naturprodukt mit Herkunft, Charakter und Vielfalt. Je nach Region, Blüte und Saison unterscheiden sich Farbe, Geschmack, Konsistenz und Inhaltsstoffe deutlich. Ob Raps-, Linden- oder Waldhonig, jeder Tropfen ist das Ergebnis unzähliger Blütenbesuche und sorgfältiger Verarbeitung. Gerade diese Vielfalt macht deutschen Honig so besonders und zu einem wichtigen Bestandteil regionaler Lebensmittelkultur.

Doch die Imkerei in Deutschland steht unter Druck. Der Markt wird überflutet mit Importhonigen aus Ländern mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards. Diese Produkte, häufig unter der Bezeichnung „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ verkauft, sind oft industriell verarbeitet, thermisch behandelt oder mit Zucker gestreckt. Herkunft und Qualität lassen sich kaum nachvollziehen. Der Preis ist niedrig aber der Schaden für heimische Betriebe enorm.

Faire Preise für echte Qualität

Echter Imkerhonig aus Deutschland kostet mehr und das aus gutem Grund. Die Herstellung ist aufwendig, die Erträge sind wetterabhängig, und die Pflege der Völker verlangt ganzjährig Einsatz. Wer regionalen Honig kauft, unterstützt nicht nur ein Naturprodukt mit Herkunft und Handwerk sondern sichert auch den Fortbestand der Bienenhaltung, den Erhalt der Bestäubungsleistung und damit die Grundlage für viele heimische Obst- und Gemüsekulturen.

Bienen sind keine Dekoration, sondern ein zentrales Element in der Lebensmittelproduktion. Rund 80 Prozent aller Blühpflanzen in Europa sind auf Insektenbestäubung angewiesen und die Honigbiene leistet hier einen wesentlichen Anteil. Ohne sie sinken Erträge, verschwinden Pflanzenarten, verlieren ganze Landschaften ihre biologische Vielfalt. Deshalb gilt: Wer Bienen schützt, schützt weit mehr als nur eine Insektenart.

Regionale Imker stärken – für Natur, Ernährung und Zukunft

Die Unterstützung heimischer Imkereien ist ein aktiver Beitrag zur Förderung regionaler Wertschöpfung, zum Schutz der Biodiversität und zur Ernährungssicherung. Der Kauf von deutschem Imkerhonig ist kein Luxus sondern eine bewusste Entscheidung für Qualität, Transparenz und Verantwortung. Wer möchte, dass es weiter summt in unseren Landschaften, beginnt am besten beim Frühstückstisch mit einem Glas echten Honigs aus der Region.

Unsere Landwirtschaft, unsere Zukunft.

Grüße gehen raus ins Land und die Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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