16.09.2023 – Bauernverband Bremen

Es ist wieder unglaublich, vielleicht kann man es auch schon erbärmlich nennen.

Da werden tote Fische in der Wümme gefunden, wie vor ein paar Wochen schon in der Lune, Roh, Geeste und Hamme, und reflexartig weiß eine Person sofort, dass nur die Landwirte schuld sind. So können wir es heute in der Zeitung lesen.

Da wird ohne Wissen von Fakten und ohne Analysen sofort der Schuldige ausgemacht und damit ist das Thema erledigt. Bei Lune, Roh, Geeste und Hamme wurde vor ein paar Wochen schon gesagt, dass es hier um Einträge aus Siedlungsgebieten, Gewerbegebieten und auch von Wiesen und Feldern geht. Bis heute wird von allen Behörden und beteiligten Institutionen gesagt, dass es bisher nicht klar ist, wie es dazu kommen konnte, man aber akribisch auf der Suche nach der Ursache ist und bis dahin keine Aussagen treffen kann. Umso absurder ist es, dass man für die Wümme und in Bremen natürlich ohne Analysen schon wieder alles weiß.

Warum soll uns das eigentlich noch wundern: Vor ein paar Wochen wussten gewissen Seiten ja auch schon 24 Stunden später, dass die Landwirte das Problem sind.

Und wenn dann in der Zeitung der 1. Referent für Gewässerschutz vom Sportfischerverein Bremen Claus Lumma sagt (Zitat): „Im Juli und August waren die Felder vom Starkregen durchnässt. Dann haben die Landwirte ihre Gülle abgekippt“, dann ist eine solche Wortwahl indiskutabel, schäbig und grenzt an Rufmord.

Das ist einfach die Wortwahl derer, die nur Stimmung machen wollen und für ihr begrenztes Weltbild einen schnellen Schuldigen brauchen. Wer also mit Vorverurteilungen arbeitet, sich nicht mit der Gesamtproblematik beschäftigt und nicht akzeptiert, dass die Ursachensuche nicht einfach ist und Zeit benötigt, der ist offensichtlich nicht an Lösungen interessiert.

Dieses pauschale, sinnbefreite Draufhauen auf die Landwirte ist erbärmlich.

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Fotos: Kluge Kommunikation

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