04.10.2025 – land und region

Stellt euch vor, ich war neulich auf einem Maisfeld, kurz nach der Ernte. Da war der Mais schon eingefahren, aber auf dem Acker standen noch die harten Stängel, die nennt man Maisstoppeln. Das sah fast aus wie ein stacheliger Teppich, der in der Sonne glitzert. Und genau diese Stoppeln haben eine große Bedeutung für die Landwirtschaft.

Was passiert nach der Ernte?
Wenn der Mais geerntet ist, bleibt der untere Teil der Pflanze stehen. Doch die Arbeit auf dem Feld ist damit nicht vorbei. Die Landwirte fahren mit speziellen Geräten über den Acker und bearbeiten die Stoppeln. Das nennt man Stoppelsturz. Dabei werden die Stängel zerkleinert und flach in den Boden eingearbeitet. Das macht man nicht nur, damit das Feld ordentlich aussieht, sondern weil es für den Boden und die nächste Ernte sehr wichtig ist.

Warum ist der Stoppelsturz so wichtig?
Durch den Stoppelsturz wird der Boden gelockert. Er bekommt mehr Luft, kann Wasser besser speichern und die Bodenlebewesen fühlen sich wohl. Außerdem werden Reste von Mais und Unkraut zur Keimung angeregt, damit sie später leichter verschwinden können. Und wenn die Pflanzenreste im Boden verrotten, entsteht Humus, das ist wie ein natürlicher Dünger, der den Boden fruchtbar macht.

Der Maiszünsler – ein kleiner Schädling mit großer Wirkung
Doch die Maisstoppeln haben noch eine andere Seite. In ihnen kann ein Schädling überwintern, der Maiszünsler. Das ist ein kleiner Schmetterling. Seine Raupen bohren sich in die Maisstängel und richten großen Schaden an. Sie fressen Gänge in die Pflanze, sodass sie manchmal sogar abknickt. Außerdem können durch die Fraßlöcher Pilze eindringen, die das Futter für die Tiere verderben.

Das Gemeine: Der Maiszünsler versteckt sich nach der Ernte in den Stoppeln und wartet dort den Winter ab. Im nächsten Sommer schlüpfen dann die Falter, legen Eier und der Kreislauf beginnt von vorne.

Wie kann man den Maiszünsler bekämpfen?
Genau hier kommt der Stoppelsturz ins Spiel. Wenn die Stoppeln zerkleinert und in den Boden eingearbeitet werden, überleben die Raupen nicht. Man könnte sagen: Der Acker wird einmal gründlich aufgeräumt, damit der Schädling keine Chance hat. Zusätzlich setzen Landwirte manchmal winzige Schlupfwespen ein, die die Eier des Maiszünslers parasitieren. Das ist eine biologische Hilfe aus der Natur.

Ihr seht: Auch nach der Ernte gibt es auf dem Acker noch viel zu tun. Der Stoppelsturz schützt den Boden, macht ihn fruchtbar und hilft gleichzeitig, den Maiszünsler zu bekämpfen. So sorgt die Landwirtschaft dafür, dass auch im nächsten Jahr wieder gesunder Mais wächst.

Und denkt daran: Fragen stellen ist schlau und rausgehen sowieso!

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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