26.09.2025 – land und region

Wenn der letzte Mais gehäckselt, der Haufen festgefahren und das Licht längst aus ist, beginnt eine der wichtigsten Aufgaben in der gesamten Häckselkette: das sorgfältige Silo abdecken. Was von außen wie die Kür am Ende aussieht, ist in Wahrheit die Pflicht für die Futterqualität im ganzen Winter.

Gras- oder Maissilage sind wertvolle Grundfuttermittel für Rinder, Milchkühe oder Bullen. Damit sie über Monate haltbar und hochwertig verdaulich bleiben, müssen sie luftdicht gelagert werden. Sobald Sauerstoff eindringt, beginnen Gärprozesse zu kippen.
Das Ergebnis: Schimmel, Nacherwärmung, Nährstoffverluste, im schlimmsten Fall sogar Gefahr für Tiergesundheit und Milchleistung. Wer hier schlampt, zahlt doppelt: mit Aufwand, mit Geld und mit Einbußen im Stall.

Präzision statt Improvisation

Ein ordentlich abgedeckter Silohaufen besteht aus mehreren Schichten:

  • einer dichten Unterziehfolie, die sich eng an das Material legt
  • einer dichten, robusten Abdeckfolie, die sich eng an das Material legt, UV-beständig ist und mechanisch schützt
  • einem Vogelschutznetz, das Krähen, Möwen und andere „Unruhestifter“ abhält
  • und schließlich: Altreifen oder Sandsäcke, in verschiedenen Größen, dicht gelegt

Jede dieser Schichten hat ihren Zweck. Und keine darf fehlen, wenn man sich im Winter auf gutes Futter verlassen will.

In der Praxis entscheidet oft der letzte Abend über Wochen der Futterqualität. Es ist spät, alle sind müde und trotzdem braucht das Silo jetzt nochmal volle Konzentration.
Ein kleiner Windstoß unter der Plane, ein schlecht beschwerter Rand, ein ungeschützter Schnittbereich das reicht, damit sich Schimmel in den wertvollsten Teil des Silos frisst. Deshalb gilt: „Passt schon“ reicht nicht. Nur „perfekt“ zählt.

Teamarbeit bis zur letzten Reifenreihe

Siloabdecken ist Knochenarbeit und nicht selten ein Generationenprojekt: Opa sucht die Lücken, die Jüngsten legen die Reifen, in der Mitte koordiniert die Chefin das Netz. Es ist die Phase, in der Landwirtschaft oft sichtbar wird, wie viel Teamarbeit, Präzision und Verantwortung dahintersteckt.
Denn: Ein sauber abgedeckter Silohaufen ist kein Zufallsprodukt. Er ist das Ergebnis aus Erfahrung, Planung und echter Sorgfalt.

Siloabdecken ist mehr als Routine. Es ist der finale Schritt einer ganzen Kette und entscheidend dafür, ob die Qualität stimmt, wenn’s im Stall darauf ankommt.
Also: Wer mit der Plane spart, spart am falschen Ende. Und wer klug ist, denkt nicht nur an den heutigen Tag, sondern an jeden Futterschub, der im Winter daraus wird.

Grüße gehen raus ins Land und die Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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