06.10.2023 – Bauernverband Bremen
Am Donnerstag fand die erste „Tour de Bur“ mit unserer neuen Senatorin Kathrin Moosdorf und dem neuen Staatsrat Jan Fries auf Einladung des Bremer Bauernverbandes statt. Zusammen mit der Landwirtschaftskammer Bremen und Vertretern der landwirtschaftlichen Behörde besuchten wir vier landwirtschaftliche Familienbetriebe in Bremen, um die Vielfalt der Bremer Landwirtschaft, von der Kornkammer in der Hemelinger Marsch über die Milchproduktion in Oberneuland und Borgfeld bis zur Fleischrinderhaltung im Blockland, vorzustellen. Alle Betriebe, die wir besuchten, sind Vollerwerbsbetriebe, in denen die engagierten, jungen Hofnachfolger voll integriert sind bzw. von diesen schon geführt werden.
Gestartet sind wir morgens auf dem Legehennen- und Ackerbaubetrieb der Familie Hoehne in Bremen-Hemelingen, wo es nicht nur um die Eierproduktion und den Ackerbau ging, sondern auch um die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in einem Hofladen. Die Familie Hoehne betreibt wahrscheinlich einen der vielseitigsten Hofläden hier in Bremen.
Weiter ging das nach Oberneuland auf den Milchviehbetrieb der Familie Sündermann, der dem ein oder anderen durch den Kanzlerbesuch im September bekannt sein dürfte. Die Familie Sündermann hat vor einem Jahr wieder mit der Milchproduktion begonnen, was in diesen Zeiten schon eine Besonderheit ist, und melkt als Bio-Betrieb jetzt mit einer reinen Jersey-Herde für die Hofmolkerei Dehlwes und die Marke „Heimatglück“.
Im Anschluss daran führte uns die Tour auf den Milchviehbetrieb der Familie Schnakenberg nach Borgfeld-Timmersloh. Hier wird für die Marke „Bremerland“ Milch gemolken und auch hier, wie auch bei der Familie Sündermann, ging es um die Zukunft der Tierhaltung, die Vermarktung von regionalen Produkten und die Bedeutung der Milch.
Den Abschluss bildete der Besuch des Mutterkuh-Betriebes der Familie Geerken im Bremer-Blockland. Jan Geerken hat vor 3 Jahren den elterlichen Milchviehbetrieb auf Fleischproduktion mit einer Angus-Mutterkuhherde umgestellt und vermarktet unter der Marke „Hemmlisch“ das Fleisch direkt ab Hof. Auch hier ging es um die regionale Vermarktung, die fehlenden Schlachtmöglichkeiten unter Tierwohlaspekten und die häufig hinderliche Bürokratie.
Auf allen Betrieben und in allen Gesprächen ging es immer wieder um die Fragen der Direktvermarktung, um das Ausbalancieren von Naturschutzflächen und landwirtschaftlichen Flächen, um die Zukunftsfragen der Landwirtschaft, gerade für die jungen Hofnachfolger, den Moorschutz, den massiven Flächenverbrauch und der damit verbundene Bedarf an Kompensationsflächen, den Erhalt und die Entwicklung des ländlichen Raumes und viele weitere Themen.
Wir sind uns sicher, dass es für alle Beteiligten ein spannender und informativer Austausch war, und wir bedanken uns herzlich bei der Senatorin Kathrin Moosdorf und dem Staatsrat Jan Fries für die Zeit, die sie sich genommen haben.
Wir freuen uns auf weitere Gespräche und vielleicht im Frühjahr auf eine „Tour de Bur 2.0“.
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Fotos: Kluge Kommunikation