Zukunft der Bremer Landwirtschaft
Entwicklungskonzept Landwirtschaft Bremen 2035
Die Landwirtschaft ist essentieller Bestandteil des wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Charakters im Land Bremen. Mit über 150 landwirtschaftlichen Betrieben ist sie für die Nahrungsmittelproduktion, aber auch für den Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaft und ihre Wahrnehmung und Nutzung für Bremer:innen von hoher Bedeutung. Die heutigen und zukünftigen Herausforderungen wie Nachwuchs für die bäuerlichen Betriebe, Ökologisierung, Umwelt- und Klimaschutz, Biodiversität, Tierwohl, aber auch faire Preise, eine auskömmliche und befriedigende Arbeit und gesellschaftliche Wertschätzung sind wesentliche Bestandteile einer dialogorientierten und auf Augenhöhe stattfindenden Entwicklung der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft im Land Bremen.
Dieses Zukunftsbild soll dazu beitragen, die Strukturen der bäuerlichen und im Wesentlichen familiär geführten landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken und genügend Raum für eine nachhaltige Weiterentwicklung und Diversifizierung zu geben. Ziel ist es, die wertschöpfenden und kleinräumigen Kreisläufe in der Landwirtschaft zu erhalten und weiter auszubauen.
Das mit vielen gesellschaftlichen Akteur:innen aus Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung erarbeitete Dokument „Zukunft der Bremer Landwirtschaft“ beschreibt die Leitplanken für eine naturverträgliche, auskömmliche und wertgeschätzte Landwirtschaft im Land Bremen.Es ist Ausgangspunkt und Orientierung für ein Entwicklungskonzept Landwirtschaft 2035, in dem konkrete Umsetzungsschritte und Maßnahmen hin zu einer zukunftsfähigen und resilienten Landwirtschaft formuliert werden.
Der Orientierungsrahmen und das Entwicklungskonzept werden flankiert von landesweiten themenspezifischen Strategien und Prozessen wie der Entwicklungsstrategie Milchvieh- und Weidehaltung, der Biodiversitätsstrategie, dem Insektenschutzprogramm und dem Handlungskonzept zur Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf landwirtschaftlichen Flächen sowie den Querschnittstrategien Klimaschutz und Klimaanpassung des Landes Bremen, der Umsetzungsstrategie zum Bericht der Klima-Enquete-Kommission sowie einer ganzheitlichen Ernährungsstrategie.
Die Bremer Landwirtschaft und das gesamte Ernährungssystem des Zwei-Städte-Staates Bremen bauen auf einer engen Vernetzung mit dem niedersächsischen Umland auf. Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit nachhaltigen Perspektiven müssen diese Stadt-Land-Verbindungen weiter ausgebaut und neu gedacht werden.
Diese Landesinitiativen sind bundespolitisch gerahmt durch die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft in ihrem Abschlussbericht „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ vom August 2021 sowie weitere Aktivitäten zur Erschließung regionaler Wertschöpfungsketten, das Thema Tierwohl und eine Anpassung der Förderstrukturen im Bund und in der EU.
Mit dem hier vorgelegten Zukunftsbild „Landwirtschaft Bremen 2035“ schaffen wir gemeinsam die Grundlage, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern und eine nachhaltige regionale und ökologische Landwirtschaft mit vielfältig geführten, bäuerlichen Betrieben zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Zur Teilnahme am Prozess eingeladen waren:
- Bremischer Landwirtschaftsverband e. V.
- 3 Bremer Junglandwirte
- Agrarpolitisches Bündnis Bremen
- Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft e. V.
- Arbeitskreis Biobauern
- Verband der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft Bremen und Bremerhaven e. V.
- Genussland Bremen Niedersachsen e. V.
- BUND-Landesverband Bremen e. V.
- Landfrauenverein Bremen e. V.
- Landjugend Bremen-Blockland e. V.
- Landwirtschaftskammer Bremen
- NABU-Landesverband Bremen e. V.
- Verbraucherzentrale Bremen e. V.
- Verein für Sozialökologie e. V.
- Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (aktualisiert)
- Referat Qualitative Wasserwirtschaft, Gewässerschutz, Trinkwasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (aktualisiert)
- Referat Regionale und ökologische Landwirtschaft, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (aktualisiert)
- Moderation Entstehungsprozess: ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation