25.05.2025 – land und region

So, heute reden wir nochmal über Urlaub auf dem Bauernhof. Und zwar nicht, weil mir nix Besseres einfällt – sondern weil’s einfach zu schön ist, zu wichtig. Und weil ihr mir Nachrichten geschrieben habt, bei denen sogar der Algorithmus feuchte Augen bekommen hat.

Denn ich akzeptiere nicht, dass „Wellness“ in diesem Land nur dann ernst genommen wird, wenn dir jemand einen warmen Kiesel auf die Bandscheibe legt, während im Hintergrund die Panflöte heult wie ein trauriger Elch auf Valium.

Bauernhofurlaub heißt heute nicht mehr Strohmatratze, Plumpsklo und Ameisen im Schlafsack. Wer das glaubt, war zu lange in der All-inclusive-Anlage mit Armbändchenpflicht. Es gibt mittlerweile Höfe mit eigener Sauna, Whirlpool unterm Sternenhimmel und Ruheräumen mit Blick auf die Weide. Kein Scherz. Wellness, aber in echt. Ohne Plastikpalme, ohne Begrüßungs-Prosecco aus dem Getränkespender. Dafür mit deiner Lieblingsperson – oder, wenn du alleine kommst: mit dir selbst. Und das ist oft die beste Begleitung. Man ist allein, aber nie einsam. Denn spätestens beim Frühstück sagt dir jemand „Moin“, der’s auch so meint – und nicht dafür bezahlt wird.

Und statt Panflöte hörst du das zufriedene Schnauben der Rinder, das nervöse Gackern von Hühnern beim Frühstücksservice – und das leise Plätschern von Seelenruhe im Kopf. Denn ja: Auf dem Bauernhof findet manchmal auch der Verstand zurück in die Spur. Vielleicht kein WLAN – aber Wind. Kein Yoga-Smoothie – aber Boden unter den Füßen. Und manchmal braucht’s nur das.

Und dann das Dorfleben: Schützenfest mit Grillfackel und Marschkapelle. Osterfeuer, bei dem nicht nur alte Tannen verbrennen, sondern neue Geschichten entstehen. Und plötzlich sitzt du zwischen Akkordeonmusik, Dorfbier und ehrlichen Gesprächen – und fragst dich, warum das zu Hause eigentlich nicht möglich ist.

Und jetzt kommt das Beste: Was du hier ausgibst, bleibt da, wo es hingehört. Im Dorf. Auf dem Hof. In der Region. Für die Familie, die dein Frühstück gemacht hat, während du noch gepennt hast. Für den Betrieb, der Tiere hält, Landschaft pflegt und Kinder zum Staunen bringt. Urlaub auf dem Bauernhof ist keine Buchung – es ist ein regionalpolitisches Statement.

Am Ende des Tages ist Urlaub auf dem Bauernhof mehr als nur Tapetenwechsel. Es ist Rückverbindung – zur Erde, zu echten Menschen, zu dir selbst. Kein Infinity-Pool, aber dafür eine Holzbank unter einer alten Linde – so romantisch wie dein letzter Sommerflirt, den du längst vergessen hast, aber dein Herz noch nicht.“

Also: Statt Rückenverspannung im Hotel doch lieber Lachfalten vom Ponystriegeln. Statt All-you-can-eat lieber All-you-can-feel. Buch jetzt. Aber wahrscheinlich nicht.

Bulle Bruno spricht über die Landwirtschaft. Mit Humor und etwas Ironie beschreibt er die aktuelle Situation in der Landwirtschaft, aber immer gepaart mit ernsthaften Aussagen, humoristisch verpackt.

Grüße gehen raus ins Land und Region.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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