24.05.2025 – land und region

Hallo, ihr kleinen und großen Entdecker!
Heute geht’s um eine Pflanze, die auf den ersten Blick richtig hübsch aussieht – mit ihren leuchtend gelben Blüten. Aber Achtung: Sie hat es in sich! Ich rede vom Jakobs-Kreuzkraut. Das wächst oft an Wegrändern, Wiesen, Böschungen und sogar auf Weiden – also dort, wo auch Tiere unterwegs sind.

Und genau das ist das Problem: Das Jakobs-Kreuzkraut ist giftig für viele Tiere – und das sogar dann, wenn es getrocknet im Heu landet. Deshalb ist es besonders für Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen gefährlich.

Warum ist Jakobs-Kreuzkraut gefährlich?

Die Pflanze enthält Giftstoffe (die heißen Pyrrolizidinalkaloide – puhh, schweres Wort!), die sich in der Leber von Tieren anreichern. Das geht nicht sofort – aber mit der Zeit werden die Tiere krank und können sogar sterben. Und das Schlimme: Auch getrocknet bleibt das Gift in der Pflanze erhalten. Deshalb darf es nicht ins Futter!

Wie erkenne ich das Jakobs-Kreuzkraut?

Hier ein paar Merkmale, auf die du achten kannst – vielleicht entdeckst du es ja bei deinem nächsten Spaziergang:

  • Blüten: Sieht aus wie eine kleine Margerite – mit 13 gelben Blättchen außen herum und gelben Röhrenblüten in der Mitte.
  • Blätter: Sie sind tief eingeschnitten und gefiedert – ein bisschen wie Möhrenkraut.
  • Stängel: Meist rötlich gefärbt und oben verzweigt.
  • Wuchshöhe: Bis zu 1 Meter groß!
  • Geruch: Wenn man die Knospen zerreibt, riecht es unangenehm – fast ein bisschen wie altes Gras. Aber achtung: Nur mit Handschuhen, die Pflanze ist giftig.

Wie verbreitet sie sich?

Wie beim Löwenzahn hat das Jakobs-Kreuzkraut fliegende Samen. Eine Pflanze kann tausende davon machen! Wenn man sie blühen und aussamen lässt, verteilt der Wind sie über Wiesen, Felder, Wege – überall hin! Deshalb gilt: Nicht einfach stehen lassen – sonst hat man im nächsten Jahr noch viel mehr davon.

Warum ist das jetzt für die Landwirtschaft ein Problem?

Wenn Jakobs-Kreuzkraut in Wiesen oder auf Weiden wächst, dann kann es ins Heu oder die Silage geraten – und das wird an Kühe, Pferde und Schafe verfüttert. Und da beginnt die Gefahr: Die Tiere erkennen die getrocknete Pflanze nicht mehr – sie fressen sie mit, werden krank oder sterben sogar. Deshalb ist es für Landwirte ganz wichtig:

  • Die Pflanze rechtzeitig zu erkennen,
  • sie vor der Blüte zu mähen,
  • und bei kleinen Mengen einzeln auszustechen – mit Handschuhen!

Und was hat das jetzt mit dem Johanniskraut zu tun?

Das sieht auf den ersten Blick ähnlich aus – aber es ist nicht giftig, sondern sogar eine Heilpflanze! So kannst du die beiden unterscheiden:

  • Johanniskraut hat fünf Blütenblätter, die aussehen wie ein kleiner gelber Stern
  • Zerreibst du eine Knospe, kommt roter Saft raus – wie von einem Zaubertrank!
  • Beim Jakobs-Kreuzkraut bleibt es trocken und riecht nicht gut.

Also: Rot = gut, trocken und müffelnd = Vorsicht!

Und wer traut sich ans Kreuzkraut ran?

Jetzt kommt der mutigste Fresser überhaupt: der Blutbär! 🐛🦋
Das ist kein echter Bär, sondern ein kleiner, schwarzer Schmetterling mit roten Streifen – seine Raupen haben gelb-schwarze Ringelmuster. Die futtern ganz mutig am Jakobs-Kreuzkraut – sie vertragen das Gift und nutzen es sogar, um sich vor Vögeln zu schützen. Clever, oder?

Aber: Der Blutbär ist selten und gefährdet, also bitte nicht stören, wenn ihr ihn seht!

Wenn ihr draußen unterwegs seid und eine gelbe Blume mit vielen kleinen Blütenblättern seht, dann schaut genau hin. Ist es eine Pusteblume? Eine Butterblume? Johanniskraut oder Jakobs-Kreuzkraut? Fragt Wenn ihr es nicht genau wisst, dann fragt doch einfach mal einen Landwirt.

Bis bald, ihr Pflanzen-Detektive – und denkt dran: Bleibt Neugierig und Fragen stellen ist schlau!

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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