15.03.2025 – land und region
Hallo, hallo ihr kleinen und großen Entdecker!
Der Frühling ist da! Überall beginnt es zu blühen, die Vögel zwitschern fröhlich und in der Natur passiert etwas ganz Besonderes: Von März bis Juli ist die Brut- und Setzzeit – das bedeutet, dass viele Tiere gerade Junge bekommen und großziehen. In dieser Zeit sind sie besonders empfindlich gegenüber Störungen. Deshalb brauchen sie ganz viel Ruhe!
Wahrscheinlich habt ihr noch nie ein kleines Rehkitz im hohen Gras oder einen Feldhasen, der ganz still auf der Wiese sitzt, gesehen. Wusstet ihr, dass viele Tiere ihre Jungen auf Feldern, Wiesen oder sogar mitten im Wald verstecken?
Feldhasen legen ihren Nachwuchs einfach ins Gras oder das Feld.
Anders als Kaninchen graben Feldhasen keine unterirdischen Baue, in denen sie ihre Jungen aufziehen. Stattdessen legen sie ihre Häschen einfach ins hohe Gras oder zwischen die Pflanzen. Dort liegen sie ganz still und bewegen sich nicht – denn das ist ihr bester Schutz vor Feinden! Feldhasenmütter kommen nur ein- bis zweimal am Tag vorbei, um ihre Jungen zu säugen. Sie wollen vermeiden, dass Füchse oder Greifvögel die Jungen entdecken. Aber keine Sorge, die Mutter ist immer in der Nähe und kümmert sich um ihre Jungen!
Rehkitze verstecken sich im hohen Gras.
Reh bringen ihre Kitze in hohen Wiesen zur Welt. Direkt nach der Geburt sind sie noch nicht schnell genug, um vor Feinden zu fliehen. Deshalb setzen sie auf einen ganz besonderen Trick: Sie legen sich flach ins Gras, bewegen sich nicht und haben fast keinen Eigengeruch! So können Raubtiere sie kaum wahrnehmen. Die Mutter kommt nur mehrmals am Tag zum Säugen und hält ansonsten Abstand, damit sie keine Feinde anlockt.
Viele Vögel brüten direkt auf dem Boden.
Nicht alle Vögel bauen ihre Nester in Bäumen! Viele Wiesenbrüter wie der Kiebitz, die Feldlerche oder das Rebhuhn legen ihre Eier direkt ins Gras oder auf Feldern ab. Ihr Nest ist oft nur eine kleine Mulde mit ein paar Halmen oder Federn ausgelegt. So sind die Eier gut versteckt!
Weil die Jungtiere sich so gut tarnen, kann es passieren, dass Spaziergänger oder Hunde sie unabsichtlich stören. Und das kann richtig gefährlich werden!
Wenn ein Rehkitz gestört wird kann es passieren, dass die Mutter es nicht wiederfindet oder es zu früh flüchtet und sich verletzt.
Wenn Vögel gestört werden, fliegen die Eltern aufgeregt auf – und manchmal trauen sie sich nicht mehr zurück zu ihren Eiern. Das kann dazu führen, dass die Eier nicht ausgebrütet werden oder die Küken nicht genug gefüttert werden.
Zum Glück gibt es drei einfache Regeln, mit denen wir den Tieren in der Brut- und Setzzeit helfen können:
Hunde an die Leine nehmen! Auch wenn euer Hund ein lieber Kerl ist – sein Schnüffeln kann Wildtiere aufschrecken. Kitze und Hasen flüchten nicht, sondern ducken sich. Das ist ihr Schutzmechanismus – aber für Hunde sind sie dann leichte Beute.
Auf den Wegen bleiben! Auch wenn es spannend ist, quer über die Wiese zu laufen – dort könnten Jungtiere versteckt sein! Wenn wir auf den befestigten Wegen bleiben, stören wir sie nicht.
Und jetzt die wichtigste Regel: Solltet ihr mal ein Rehkitz entdecken, nie anfassen. Dadurch riecht es für die Mutter nach Mensch und sie kommt nie wieder zu ihrem Rehkitz zurück.
Jetzt wisst ihr, was die Brut und Setzzeit ist und wie sich die Jungtiere verstecken – also passt gut auf sie auf, wenn ihr draußen unterwegs seid!🐾
Bis nächste Woche. Und bleibt neugierig.
Autor:
Redaktion Land und Region
Christian Kluge
Fotos: Kluge Kommunikation