01.09.2024 – land und region

Bulle Bruno kommentiert, eine neue Rubrik, in der die Sichtweise auf die Landwirtschaft und ihre Themen mit Humor, Comedy und einem Schuss Ironie betrachtet wird. Aber immer mit einer Aussage, mit einer humoristischen wahrheit. Viel Spaß beim Zuhrören.

Landwirtschaft & Bürokratie

So, heute geht’s um ein Thema, das jeden Landwirt in den Wahnsinn treibt: Bürokratie. Genau, diese wundervolle, deutsche Kernkompetze, bei dem man das Gefühl hat, dass sich irgendwo in einem Regierungsgebäude eine Gruppe Leute versammelt, die nur eine Mission haben: „Wie machen wir das Leben der Landwirte noch komplizierter?“ Und ich sage Ihnen, die machen einen super Job.

Da sitzt also der Bauer in seinem Büro, vor ihm ein Stapel Papiere, der aussieht, als hätte man den Amazonas höchstpersönlich abgeholzt. Aber das ist nicht „nur ein bisschen Papierkram“, das ist ein Labyrinth aus Anträgen, Genehmigungen, Verordnungen und Meldepflichten, bei dem selbst Jack Sully auf Pandora kapituliert hätte.

Und Irgendwo in Berlin oder Brüssel sitzt ein Politiker der sich denkt: „Wie können wir die Landwirtschaft besser unterstützen?“ Klingt gut. Mehr Förderung, mehr Nachhaltigkeit, mehr Digitalisierung. Das Problem ist nur, dass diese Vorschläge in der Praxis ungefähr so sinnvoll sind wie ein Regenschirm im Orkan.

Denn mit jedem neuen Vorschlag wächst der Papierberg. Und zwar exponentiell. Da wird dann gefordert, dass der Bauer jeden Quadratmeter seines Feldes dokumentiert, und den Gesundheitszustand jeder einzelnen Pflanze notiert.

Und als ob das nicht genug wäre, wird natürlich auch noch gefordert, dass man jederzeit wo sich die Kuh Elsa gerade herumtreibt. Und wehe in Elsas Ohr fehlt eine Ohrmarke. Dann öffnen sich die Pforten der kontrollbehördlichen Hölle. Es ist ja nicht so, dass in dem anderen Ohr von Elsa die gleiche Ohrmarke noch einmal wäre. 

Und der Witz daran: Mit jedem neuen Formular, das der Bauer ausfüllen muss, bleibt weniger Zeit für das, was er eigentlich tun sollte: Landwirtschaft betreiben. Stattdessen kämpft er sich durch Vorschriften, die nicht einmal die Beamten verstehen, die sie geschrieben haben. Aber hey, wer braucht schon gesunde Felder und glückliche Tiere, wenn man auch ein perfekt ausgefülltes Formular haben kann?

Also wenn Sie demnächst an einem Bauernhof vorbeifahren und sich fragen, warum der Bauer so beschäftigt aussieht, dann denken Sie daran: Es liegt nicht nur daran, dass er den Hof bewirtschaftet. Er kämpft auch gegen den größten Gegner der Landwirtschaft – die Bürokratie.

Aber wahrscheinlich nicht.

Autor:

Redaktion Land und Region
Christian Kluge

Fotos: Kluge Kommunikation

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